Gold Coast
Auch das zweite Album von Distance, Light & Sky wird sicherlich keine besonders große Resonanz erleben. Dabei liegt es nicht an der Musik auf „Gold Coast“, vielmehr weil die Tugend in der schnellen Musikwelt nicht mehr dazu führt, vorne in den Playlisten gelistet zu werden, und Algorithmen von Streamingdiensten springen auch nicht sofort darauf an.
Distance, Light & Sky sind Chantal Acda, Eric Thielemans und Chris Eckman, und alle drei Musiker nehmen nur Musik auf, die sie selbst auch mögen, und Eckman ist zudem auch bekannt als Bandmitglied von The Walkabouts. Diese Band tischt seit den neunziger Jahren dunkle Noir-Musik auf, die sich teilweise dicht an Nick Cave & The Bad Seeds der letzten Jahre orientiert.
Doch zurück zu Distance, Light & Sky: Auf ihrem Nachfolger zu „Casting Nets“ aus 2014 gibt es feinsinnigen Folk, der wunderschöne karge Songs präsentiert. Melancholisch sind sie, und dennoch resignieren sie nicht in Trostlosigkeit oder Hoffnungslosigkeit endend. Es sind immer sehr heilende Lieder, die nicht viel brauchen, und die größte Zauberkraft des Trios ist das Zusammenspiel von Eckmanns brüchiger Stimme und dem lieblichen Gesang von Chantal Acda.
Klar, da denkt man an die typischen Verdächtigen bei Mann/Frau-Duetten, und in dieser Tradition bewegen sich auch Distance, Light & Sky, ohne imitieren zu wollen. Es entsteht einfach so und klingt zeitlos.
Vielleicht liegt aber die Magie auch am Produzenten Phil Brown, und Eckman sagt diesem Mann nach, dass er magische Fähigkeiten entwickelt. Die Aussage passt durchaus, denn Phil Brown hat mit Roxy Music, Bob Marley, The Rolling Stones, Talk Talk und Beth Gibbons gearbeitet.
Erschienen bei: Glitterhouse / Indigo
www.glitterhouse.com