Bobby Rausch – Hidden
Der Name Bobby Rausch klingt ungemein dynamisch, dennoch hat man es nicht mit einem Einzeltäter zu tun, eher geht es um Gruppenbildung. Diese besteht aus Lutz Streun (Bassklarinette und Sounds), Oleg Hollmann (Bariton-Saxofon und Sounds) und Jürgen Meyer (Schlagzeug), und die lieben den Jazz.
Da steckt viel Herzblut drin, und man merkt, dass sie sich mit diesem Gerne intensiv beschäftigt haben und dennoch nicht erstarren vor möglicher Ehrfurcht. Letztes Jahr haben die drei Herren ihren Debüt-Langspieler „Soap“ herausgebracht, und nun gibt es mit „Hidden“ eine EP. Bobby Rausch beweisen, dass sie halt auch mal unkonventionell klingen, denn mal gibt es gedämpfte Funk-Elemente, wie bei „Retro Metro“. Dann gibt es auch Augenblicke, die eine gewisse Verspieltheit aufweisen, ohne jemals nur in die Nähe von Albernheiten zu gelangen.
Ja, Bobby Rausch wirken immer fokussiert, lassen aber gleichzeitig viel Freiraum und Nähe zu anderen Genres zu. So erlebt man auch HipHop-Lässigkeit oder auch Krautrock und spacige Klänge dazu. Das klingt sehr wirr, und dennoch ist die Musik nicht überladen. Das kann man beim Schlusssong „Hidden Message, Open Water“ erleben, da gibt es auch die erwähnten Ausflüge, zudem groovt es, und es pumpen elektronische Klänge durch die Adern des Songtorsos. Dabei klingt immer alles sehr lässig, gekonnt, kompakt und feinfühlig zugleich.
Erschienen bei: Ninety Days Records / Zebralution