Bitter Moon – Transnational Series

Irgendwie ist es schon passend, dass ich heute das Debüt der Krautrocker Neu! und danach das Album „Transnational Series“ von Bitter Moon angehört habe. Das passt, denn auch Bitter Moon pfeifen auf konventionellen Songaufbau, wie die Helden von damals. Auch hat ihre Musik einen eindeutigen Hang zum Avantgarde.

Dabei ist die Musik von dem Duo Bitter Moon aber sehr dezent, man muss sogar aufpassen, dass man sie nicht überhört oder verliert. Denn es sind meist leise elektronische Töne, deren DNA Minimum 35 Jahre zurückliegt. Man kann auch hier wieder Tangerine Dream hören und noch mehr Filmmusiken aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern. Am meistens spürt man es bei dem Stück „Berliner Kinder“, da kann man an die Filmmusik zur Science-Fiction-Serie, „Die dreibeinigen Herrscher“ denken, die ähnlich minimalistisch daherkommt.

Auch „Atmen“könnte aus dieser Serie stammen und wirkt sehr kühl. Dieses Album, eher eine EP, klingt eher abstrakt, und dennoch können die beiden Schweizer durchaus zugänglich wirken. Aber nur dann, wenn der Gesang der Sängerin einsetzt, wie bei „In Dreams“, dann ist der Sound auch noch ein wenig bizarr, kommt aber in Gefilde von Goldfrapp. Mit einer ähnlichen Behutsamkeit in der Stimme dann kann man auch an Dream-Pop denken.

Erschienen bei: La Suisse Primitive

www.lasuisseprimitive.com