Thee More Shallows – Dad Jams
Eigentlich lief alles gut für Thee More Shallows, ihre Platten bekamen gute Kritiken, und sie hatten auch einige Fans. Man muss zugeben, hierzulande war die Fanschar überschaubar. Sie haben sich 2007 aufgelöst, zu einem Zeitpunkt, wo es Indie-Bands noch gut hatten und dennoch die Luft raus war.
Man hatte auch nicht mehr mit einer Rückkehr gerechnet, ist ja immerhin fast 15 Jahre her, und da erlischt auch mal ein gut sortiertes Gedächtnis. Man kann aber sagen, dass sich das Comeback gelohnt hat. Denn ihr Indie-Sound hat heute wieder den herrlichen Spleen und komische Entrücktheit, und ein wenig ist diese Zunft in Vergessenheit geraten.
Denn irgendwie findet man in ihrem Sound vieles wieder, wie etwa MGMT aber auch Spinto Band, ein wenig The Arcade Fire und mehr Of Monsters and Men und The Sleepy Jackson findet man hier wieder. Dabei ist „Dad Jams“ ein buntes Werk geworden, ohne dabei aus den Fugen zu geraten. Dennoch sind die Melodien doch ein wenig schief, bleiben aber spannend. Der Opener „Ancient Baby“ ist ein Beispiel hierfür, sorgt mit lustigen Flöten für eine gewisse hippieeske Grundstimmung, die durchaus auch psychedelisch ist und dennoch ein Hit. Ja, Hits können sie schreiben, wie „A Mummy At The Beach“ das mit Handclapping-Sound daher kommt, und dennoch bescheiden. Manchmal wollen sie aber zuviel, und der Elektro-Pop auf „Boogie Woogie“ kratzt schon am Rande des Kitsches.
Man kann der Band aber nicht vorwerfen, dass sie kreativ in einer Schockstarre verweilen würde, denn auch klassische Instrumente tauchen auf, und immer sind die Songs gehaltvoll arrangiert. Anders ausgedrückt: klotzen können Thee More Shallows auch nach 15 Jahre Abstinenz noch ganz hervorragend.
Erschienen bei: Montreme Records