Muito Kaballa Power Ensemble – Mamari

Wohin die Reise von Muito Kaballa (bürgerlich Niklas Mündemann) gehen würde, konnte man bei seinem Debüt „Everythink Is Broke“ schon erahnen, da er eine gewisse Zuneigung zum Sound vom schwarzen Planeten hat. Doch damals war er noch als One-Man Show unterwegs, bis er Jan Janzen kennen gelernt hat.

Mit dem Piano-Man beschloss Muito Kaballa dann, eine Band zu gründen, und so gehören dem Muito Kaballa Power Ensemble mittlerweile insgesamt neun Musiker an. Also keine Chance, irgendwelche Alleingänge zu starten wie noch vor zwei Jahren. Nun muss man Kompromisse eingehen und sich abstimmen. Letzteres klappt ganz gut, denn die Band beherrscht ihre Instrumente und schafft es, immer auf dem Punkt zu sein. Sie variieren den Rhythmus, und alle Instrumente finden immer den Anschluss.

Was einem aber auffällt, ist, dass das Tempo nur selten richtig angezogen wird. Das ist aber auch nicht schlimm und legt eine andere Fähigkeit offen. Man erkennt, wie gut sie auch bei etwas langsameren Stücken agieren und dennoch ganz klar beweisen, dass viel passiert. Vor allem merkt man, wie quirlig das Tempo und wie wendig die Songs sind. Dafür bekommen sie auch immer genug Zeit, im längsten Fall gibt es zwölf Minuten. Und dabei lässt auch dieses Stück, „There´s Always Sun“, jede Menge Energie entdecken und groovt ganz gewaltig. Musikalisch gibt es Afro Beat und High Life, und das, ohne in jegliche Klischees zu verfallen. Lediglich die kraftvolle Bläsertruppe ist ganz offensichtlich.

Aber sie beschränken sich nicht nur auf diese beiden Genres. So gibt es bei „Curupira“ auch ordentlichen Latin-Schwung, und manchmal glaubt man sogar ein wenig flotten Havanna-Sound zu hören. Aber auf dem Album ist auch mal Reggae versteckt, Sprechgesänge und jede Menge Jazz, dieser hat aber dann auch gerne ein afrikanisches Antlitz. „Mamari“ wirkt ziemlich eingespielt, obwohl es das Muito Kaballa Power Ensemble noch nicht so lange gibt. Da kann noch Großes kommen.

Erschienen bei: Rebelup / News

https://muitokaballa.bandcamp.com/