Various Artists – Angel Headed Hipster – The Songs of Marc Bolan T. Rex
Dass man der Musik von Marc Bolan und seiner Band T.Rex ein Denkmal setzen sollte, ist klar. Denn für viele war es damals ja die Neuankunft eines Gottes, als er damals bei Top Of The Pops auftauchte, jede Menge Make-Up trug und die restlichen Klamotten mit viel Glitzer versehen waren. Der Glamrock war nun endgültig geboren, und auch wenn es wie eine kleine Sonderheit der Musik anfangs abgetan wurde, ist die Musik bis heute unvergessen.
Deswegen werden Marc Bolan und T.Rex im November in die Rockn
Roll Hall Of Fame aufgenommen. Passend dazu gibt es jetzt eine Zusammenstellung, bei der viele Künstler diese Songs covern. Dabei muss man sagen, dass bei „Angel Headed Hipster – The Songs of Marc Bolan T. Rex“ hier Schatten und Licht nah beieinander sind. Das verwundert auch nicht, schließlich sind die Künstler so verschieden, dass man sich fragt, wer hier angesprochen werden soll.
Hervorzuheben ist aber die Tatsache, dass hier neben Klassikern auch gerne mal eher unbekannte Songs ausgewählt wurden. Heraus sticht, und das verwundert nicht im Geringsten, Nick Caves Version von „Cosmic Dancer“, die hier mit Vorsprung als Gewinner durchs Ziel geht. Gediegen geht Nick Cave hier zu Werke, ein paar melancholische Streicher, die dennoch ein klein bisschen Pizzicato versprühen, ein Piano braucht es, und Cave macht es zu seinem Song, behält aber die Magie des Originals bei.
Ähnlich geht die unbekannte Band Börns bei „Dawn Storm“ zu Werke, hat aber einen wesentlich poppigeren Ansatz und theatralischen Falsett. Peaches macht aus der ehemaligen Hit-Single „Solid Gold Easy Action“ typischen Peaches Electro-Clash (sagt man das noch heute?), der trocken, aber direkt daher kommt. „Life A Gas“ von Lucinda Williams erklingt in einem Folk-Gewand, ähnlich schön wie die Arbeit von Nick Cave, und auch „Bedrooms Of Mars“ von Emily Haines macht es ähnlich, nur mit mehr Brimborium, das aber in Ordnung geht.
Bei „I Love Boogie“ von King Khan werden indische Elemente mit eingebunden, und Perry Farrell macht aus „Rock On“ einen schönen Stampfer. Herrlich schön ist die „Main Man“-Aufarbeitung von Father John Misty, der den Song mit ähnlichen Schönheiten schmückt wie seine eigenen, und sicherlich eines der Highlights der Compilation. Auch der alte Held Todd Rundgren macht aus „Planet Queen“ eine schräge Pop-Wundertüte, die bis hin zum Jazz und Blues reicht.
Weniger erwähnenswert ist „Metal Guru“ von Nena, das aufgesetzt wirkt, da schneidet auch Keshas Version von „Children Of The Revolution“ nicht so gut ab. Auch auf Joan Jetts „Jeepster“ hat die Welt nicht zwingend gewartet, ähnlich ist es bei „Bang A Gong (Get It On)“ von U2 und Elton John. Ein ziemlich gemischtes Ergebnis, das aber oft bei Tribute-Alben auftaucht, hier liegt es aber daran, dass schon die Bandbreite der Künstler irritiert.
Erschienen bei: BMG
https://www.bmg.com/de/news/Angelheaded-Hipster-the-songs-of-Marc-Bolan-T-Rex-release.html