Shura – I Got Too Sad For My Friends
Alleine schon für den Albumtitel möchte man Sleksandra Lilah Denton alias Shura schon in den Arm nehmen und sagen alles wird gut. Doch wir wollen hier nicht auf die bekannte Düse des Mitleids drücken. Die britische Musikerin und Sängerin hat kürzlich ihr drittes Album namens „I Got Too Sad For My Friends“ herausgebracht. Und trotz der Traurigkeit gibt es doch schon etwas positives zu vermelden.
Waren die beiden Vorgänger-Platten von Cover her doch etwas kühl, sieht man sie auf dem neusten Streich in urbaner, hügliger Landschaft. Fast so, als wolle sie einen zeigen, dass man Menschen ignorieren kann, die einem nicht gut tun. Deshalb klingen die vorliegenden elf Liedern auch urban, nur mit dem feinen Unterschied dass die Songs einen eher warm umarmen. Es sind sanfte Lieder und es dauert bis man mit ihnen warm wird. Beim ersten Durchlauf schieben sie sich worbei, wie unscheinbare Wolken. Erst nach weiteren Durchgängen, erkennt man die Feinheiten.
Ein gutes Beispiel ist „If You Don´t Believe In Love“, bei denn man weicher Soul zu hören ist und dennoch die Arrangements eine feste Struktur haben. „World´s Worst Girlfriend“ ist auch wieder ein Titel , wo man Mitleid bekommt und dabei ist es liebenswerter schüchterner Pop.
Ja, filigrane Musik zwischen Songwritertum, Pop, Indie und auch R&B, Kammermusik, dezenter Jazz schafft sie sehr gekonnt, nur die Melodien brauchen zum zünden. Aber wie soll es auch gehen, denn in ihren Texten, geht es meist um Einsamkeit und Depression und das ganze recht offen kommuniziert.
Erschienen bei: PIAS / Rough Trade