Travis – L.A. Times

Im Vorfeld zum neuen Travis Album „L.A. Times“ gab es schon Andeutungen dass es zu den alten Stärken zurück gehen soll. Also zu den beiden Meisterwerk „The Man Who“ und „The Invisble Man“. Beide sind entstanden als die Mitglieder noch Mitte 20 waren und sie haben seitdem nie aufgehört Musik zu machen.

Ja, Beständigkeit ist sicherlich nicht der Hauptbestandteil aus dem Rock´n`Roll Träume bestehen, aber die Band hat nie eine Veränderung an der Band-Besetzung vorgenommen. Auch haben sie an ihrem Sound wenig verändert. Letzteres ist vermutlich der Grund weshalb man sich an die letzten Platten nicht so recht begeistern möchte. „L.A. Times“ ist dass zehnte Album von Travis und im Grunde bleiben sie sich auch wieder treu. Doch irgendwie ist einiges anders.

Laut Promotext ist es ihr persönlichstes Werk seit langem geworden. Gut, das ließt man oft, aber Frontmann Fran Healey hat seine Zelte in Berlin abgebrochen und lebt in L.A. Und da ticken die Uhren anders. Dennoch ist „L.A.Times“ kein amerikanisches Album geworden. Es hat aber manchmal einen anderen Sound.

„I Hope That You Spontaneously Combust“ ist ein gutes Beispiel, welches ein wenig an dem Outlaw-Sound der frühen Beck-Platten erinnert. Herrlich verschleppter Beat und Banjo und andere Saiteninstrumente stimmen mit ein. Der Gesang ist eher Sprechgesang und klingt dann doch eher nach Amerika, als nach Schottland. Beim Titelstück besingen sie das Leben und Leiden in Los Angels, auch hier spricht Fan mehr als das er singt und die Arrangements sind so freigeistig wie noch nie bei den Schotten.

Man hat das Gefühl sie fokussieren sich auf den Sound, dass dieser mal abhebt und verlieren den Song aus dem Auge. Bei diesem Lied ja, bei den anderen neun Liedern steht der Song im Vordergrund. Diesmal sind es wirklich so schöne Songs wie zuletzt 2001. Schon die erste Single „Bus“ hätte 1999 sich wunderbar auf ihrem zweiten Album gemacht, so herrlich schwelgerisch ist dieser Song. Dennoch wirkt unaufdringlich, bleibt aber sofort als liebenswerter und typischer Travis-Hit.

„Raze The Bar“ ist dann dicker aufgetragen, mit Glocken und mehrstimmigen Gesang beeindruckt, dieses Lied einen. Falls Mister E von Eels mal einen Radio-Hit. Schreiben würde, dann würde er klingen wie „Raze The Bar“. Der offensichtlichste Hit ist aber „Gaslight“, mit Bläser, ein Vaudeville gespieltes Klavier, posende Gitarren und mehrstimmigen Gesang. So großzügig haben die Schotten noch nie einen Song arrangiert und das macht Spass und ist mitreisend.

Vor allem schaffen es Travis seit langem einem wieder so richtig abzuholen und man hat Spaß dabei „L.A. Times“ zu hören und dass auch nach mehrmaligen Hören. Das beste Album seit „The Invisble Man“.

Erschienen bei: BMG

travisonline.com