Christian Kjellvander – Hold Your Love Still

Christian Kjellvander nimmt schon über zwanzig Jahre Solo-Platten auf und dennoch bleibt er ein Star in der Nische. Dabei ist es ja nicht so, dass man mit Singer / Songwritertum und Folk-Musik keine Fans finden kann. Doch vermutlich ist die Musik des Schweden, der mit der Country-Band Loosegoats seine Karriere begann, dann doch ein wenig eigen.

Das ist aber auch eher im positiven Sinne und auch sein elftes Album „Hold Your Love Still“ der Fall. Man bekommt sehr ruhige Musik, die meist karg arrangiert ist und zudem auch eher von düsterer Gestalt ist. Es sind halt keine lebensbejahende Musik und vielleicht ist dass einer der Gründe weshalb Christian Kjellvander immer noch Insider-Status genießt. Dabei ist gerade diese eigenwilligen Arrangements das Salz in der Suppe ist.

Bestes Beispiel ist sicherlich „Disgust For The Poor“, bei denn es gehaltvolle Arrangements gibt, bei denn Klavier und Saiteninstrumente einen Dark-Noir-Sound zaubern. Dazu gibt es dann unheimliche Chorgesänge und der eigenwillige Gesang von Kjellvander. Vielleicht durch den Gesang fühlt man sich an die Musik der britischen Berufs-Melancholiker Stuart Staples und seine Band Tindersticks erinnert. Diese arbeiten ja auch mit dunklen, schwermütigen Arrangements, die mit Kammermusik ausstaffiert sind.

Dabei geht es in seiner Musik nicht nur um persönlichen Dingen und der erwähnte Songs übt Kritik an den Kapitalismus und was es mit uns Menschen macht. Auch Alkoholmissbrauch besingt er mit Weltschmerz in seiner Stimme, wie bei „On Wine and Jesus Christ“. Bei „Gathered Here Today“ erlangt dass Album sein Höhepunkt. Dabei sieht es am Anfang nicht so aus, denn es beginnt karg und wird dann richtig orpulent und sich die Arrangements sich richtig aufbäumen. Da merkt man welche Fähigkeiten von Christian Kjellvander und auch dass „Hold Your Love Still“ ein kleines Meisterwerk ist.

Erschienen bei: Tapete / Indigo

http://www.christiankjellvander.com/