YĪN YĪN – Mount Matsu
Immer wenn man über Länder und ihre musikalische Vielfalt nachdenkt, dann denkt man doch dass das vereinigten Königreich oder die USA am meisten unterschiedliche Musik zu bieten haben muss. Gut, man könnte auch noch an Schweden denken, an den Niederländen denkt irgendwie niemand. Von Vader Abraham über Gabber-Techno, Symphonic-Metal, alten Rock Acts wie Golden Earring aber auch der sechziger Jahre Millionen-Seller „Venus“ von Shockung Blue stammt von den eher kleinem Land.
Auch wenn es jetzt wie ein schlechter Kommerz-Radio-Slogan klingt, gibt es dort noch mehr Vielfalt. YĪN YĪN ist ein Quartet aus Maastrich und haben sich 2017 zusammengetan. Musikalisch haben sie nichts mit ihrer Heimat gemein, denn die Musiker Yves Lennertz und Kees Berkers sind gedanklich und musikalisch nicht an ihr Land gebunden. Da denken die beiden und ihre beiden anderen Mitstreiter von Anfang größer.
Man ist soundtechnisch kosmopolitisch unterwegs und so ist es eine großartige Global-Culture geworden. Schon ihr Debüt „The Rabbit That Hunts Tiggers“ zeigte dass asiatische Musik auch mit Disco gepaart werden kann. Mich hat die Band mit dem Nachfolger „The Age Of Aquarius“ in den „Fan-Sack“ gesteckt. Nun Album Nummer drei mit einem typischen asiatischen Musik-Motiv namens „Mount Matsu“.
Auch bei dieser LP gibt es keine Schwachstelle und dass obwohl die Genre-Tüte überquillt. Das liegt daran dass es der Band auch diesmal wieder gelingt dass zu einem der rote Faden von fernöstlichen wieder frisch klingt. Man muss hier nicht fürchten dass die Musik klingt wie eine Klangtapete in einer Asia-Imbiss-Glutamat-Hölle.
Es klingt frisch und vor allem ist immer eine Leichtigkeit dabei, wenn YĪN YĪN sie mit den Genre hantieren. Da passt es bei asiatischen Sounds, dass auch Rock, Funk, Psychedelica, Soul, Disco und Kraut mit dabei ist. Man müsste annehmen dass sich die Band übernimmt und es alles vollgestopft klingt. Doch es wirkt an einigen Stellen aufgeräumt und an allen Stellen strukturiert. So geschieht es dass Stücke wie „Pia Dance“ richtig Groove haben oder „The Perseverance Of Sano“ ein herrlich hitziger Ritt aus pschedelischen Elementen und Twang-Gitarren ist. Aber auch Momente, wie „Komori Uta“ gibt es eine verträumte asiatische Spielfiguren Melodie zu hören, bevor einen „Tokyo Disco“ einen wieder auf die Tanzfläche schickt. Mehr Global geht es fast nicht und beweist dass es egal ist wo man wohnt ungewöhnliche Musik kann von überall kommen.
Erschienen bei: Glitterbeat