Django Django – Off Planets Parts 1 – 4

Es ist schon zwölf Jahre her, dass Django Django ihr Debüt herausgebracht haben, welches schlicht nach ihnen benannt wurde. Damals war im Booklet erwähnt, welche Acts als Einfluss dienten. Es war eine ungemeine Bandbreite die von Kid Creole & The Coconuts über Sun-Ra bis The Velvet Underground reichte. Insgesamt waren es aber bestimmt 100 Namen, die man lesen konnte. Musikalisch war es toller IndiePop, der auch Tanzappeal hatte.

Seitdem haben sie immer Platten aufgenommen, die aber nie wieder so bunt und vielseitig waren. Jetzt ist ihr sechstes Album „Off Planets Parts 1 – 4“ erschienen. Dieses klingt im ersten Augenblick wie ein Konzeptalbum über Planeten, was es aber nicht ist. Eher machen sie es so wie damals die Beta Band, die auf deren Werk „The Tree Eps“ einfach vorher veröffentlichten EPs nochmal als Album oder genauer gesagt Compilation herausgebracht haben. Auch Beach House haben kürzlich ihre Kleinformate nochmal auf den Markt gebracht.

Dennoch kann man aber sagen, das „Off Planets“ vielleicht das zweitbunteste Werk der Londoner Truppe ist. Das liegt aber gar nicht daran, dass es aus vier EPs besteht und man dann denken muss, dass es ein klanglicher Flickenteppich sei. Im Gegenteil, die vier EPs klingen zusammen schlüssig und wie aus einem Guss. Also besitzt „Off Planets“ die Fähigkeit eines Albums. Musikalisch ist es dennoch bunt, hat aber nichts mehr mit den Referenzen von anno 2011 zu tun. Vielmehr haben die versammelten Songs ihre DNA im 90er Dance-Sound. Keine Sorge, Django Django ahmen jetzt nicht Captain Hollywood Project oder DJ Bobo nach. Es ist Club-Musik mit einem House-Sound.

Man geht manchmal auch auf die frühen britische Rave-Tage zurück, als The Shamen das Maß aller Dinge waren, wie bei „DumDum“ oder wildern im sanften Acid-Sound herum wie bei „Slipsteam“. Neunziger Jahre House mit starkem Hi-Energy-Einschlag, irgendwo zwischen Rozella und Ce Ce Peniston gibt es bei „Complete Me“, und zwischendrin gibt es Electronica, und bunte Indie-Tanzmusik und Dance-Cumbia Rhythmen hat diese EP-Sammlung zu bieten. Immer ist aber ein gewisser gewollter oder ungewollter Retro-Charme, der in den 90er Jahren zuhause ist, aber dennoch frisch klingt. Zudem kann man sagen, dass „Off Planets“ eine der mutigsten Platten von Django Django ist.

Erschienen bei: Virgin

http://www.djangodjango.co.uk/