Denis Frajerman – Tiphaine
Selten hat jemand so eine Ehrung erfahren wie die Ehefrau des Musikers Denis Frajerman. Diese heißt „Tiphaine“ und ist 50 Jahre alt geworden, deswegen hat ihr Mann ihr ein ganzes Album namens „Tiphaine“ gewidmet.
Hier bekommt man Kammermusik zu hören, die mutig ist. Wer sich mit seinem Schaffen beschäftigt, der weiß es, denn der Franzose hat auf seinen unzähligen Platten mal abstrakte elektronischen Musik, und dann widmet er sich der Avantgarde. Bei dem vorliegenden Werk ist es, wie gesagt, Kammermusik, die vor allem von jeder Menge Streichern lebt. Dieses Instrument schafft es, mal behaglich zu sein, kann in anderen Augenblicken aber schon gewisse Bedrohung aufbauen.
Andere Instrumente sind hier weniger stark vertreten. Was aber auffällt, ist, womit Rhythmus erzeugt wird, wenn auch dezent. „Au Ryhma dún Vent“, dort wird ein Rasseln aus Ketten erzeugt, das auch ein wenig ins Mark gehen kann.
Ja, auch Wehmut steckt in der Musik, vor allem wenn die Geigen beim Schlussstück „Sous Ses Ailes“ eindringlich den Ton vorgeben. Mutig ist dieses Geburtstagsgeschenk geworden, welches natürlich abweicht von den natürlichen Ständchen. Vielleicht, weil der Gesang fehlt, macht aber diesmal auch Sinn, denn das Geburtstagskind singt sonst bei der Musik von Denis Frajerman.
Erschienen bei: Klang Galerie