Weval – Remember
„Remember“ ist das dritte Album von Weval. Hinter diesem Duo stecken Harm Coolen und Merijn Scholte Albers, die sich über die Vorliebe für Filme kennenlernten. Da passt es, dass die beiden Niederländer für ihre Musik auch Verwendung in Serien wie „Good Girls“, „Industry“ oder beim HBO-Drama „I May Destroy You“ gefunden haben.
Musikalisch wollen die beiden ein wenig in Nostalgie schwelgen, zumindest haben sie dieses geäußert. Doch wer jetzt denkt, dass sie hier ein altes Genre von damals kopieren, der liegt falsch. Im Gegenteil, nur sehr selten klang ein Album, welches angeblich den Blick in die Vergangenheit wirft, so modern. Es ist elektronische Musik, und das ist ein breites Spektrum und hat natürlich auch eine lange Geschichte.
Weval orientieren sich an der leicht freigeistigen Facette, und dennoch behalten die beiden Musiker den Song im Visier. Wobei die besagten Songs auch meist eher ein wenig schüchtern daher kommen. Diese Eigenschaft fällt nicht sofort auf, denn die Beats bei Stücken wie „Forever“ sind kräftig. Doch diese Beats fallen nicht mit der Tür ins Haus, sondern klopfen an.
Denn im Herzen sind die Stücke alle verträumt. Da machen Stücke wie „I Saw You“ mit einem fast Drum&Bass-Takt keinen Hehl. Man kann auch sagen, dass Weval auf „Remember“ die Rückkehr zu lieblichen Melodien fordern und dabei dennoch kraftvoll zu bleiben.
Im Prinzip ist es Electronica, die man hier auf Albumlänge hört, und dabei erschaffen sie Songs zwischen Radiohead, Bonobo, Caribou oder auch Four Tet, die eine ähnliche Grandezza aufweisen. Also nichts mit Nostalgie, eher Zurück in die Zukunft.
Erschienen bei: Technicolour / Ninja Tune / Rough Trade