The Waeve – The Waeve

Graham Coxon ist musikalisch der erste gewesen, der bei Blur mutige Alleingänge gewagt hat. Nun hat er gemeinsam mit der ehemaligen The-Pipettes-Musikerin Rose Elinor Dougall die Band The Waeve gegründet.

Bei dieser überraschen sie mit einem Sound, den man nicht erwartet hat. Man kann die Musik auch schwer erklären. Klar, es ist Indie, was man hört, aber es ist da noch mehr vorhanden. Denn die beiden wagen Vieles, und so wehen auch mal Saxophone durch die Lieder, und Strukturen von gesetztem Jazz kann man auch finden. Doch es ist mehr Beilage als Hauptbestandteil. Vielmehr entdeckt man hier DreamPop, Shoegazing und eine sonderbare Variante von Kammerpop. Vielleicht Kammerpop mit dezenter Zurückhaltung von klassischen Instrumenten.

Man kann sagen, dass Rose Elinor Dougall und Graham Coxon diese drei Genres geschickt verbinden. Auch ungewöhnlich ist, was für ein Wall Of Sound bei Songs wie „Drowning“ entsteht, bei der sie auch noch Dissonanzen einbauen und das sich dennoch epochal aufbaut. Manchmal haben The Waeve auch schräge kleine Hits wie „Some Up There“, bei dem zwar ein stampfender Rhythmus vorhanden ist, aber auch jede Menge Noise. Was dieses Debüt auch so gelungen macht, ist, dass die beiden Musiker den Songs Raum geben.

„Over and Over“ zeigt es eindrucksvoll, irgendwo zwischen Bar-Jazz (wie man ihn von den Arctic Monkeys kennt) und Pink-Floyd-poppigem Prog. „Undine“ ist ein weitläufiges Lied, das auch die andere Seite des Mondes anleuchtet und besonders in der Nacht seine ganze Größe entfaltet. „The Waeve“ ist sicher ein Nachtschattengewächs, welches vielschichtig und erhaben ist und ein Album, welches immer weiter wächst.

Erschienen bei: Transgressive Records / PIAS