Uwe – Uwe
Etwas über die Band UWE zu finden ist nicht ganz einfach; auch wenn man als Zusatz „Hamburg“ eingibt, kommt man der Sache nicht näher. Man erfährt aber sehr viel über die verstorbene Fußball-Legende Uwe Seeler.
UWE besteht aus Uwe und Jansen. Der Eine singt und spielt Gitarre. Der Andere spielt Banjo und alles Andere. Dabei musizieren sie schon länger zusammen, und angeblich haben sie manchmal Gastmusiker aus dem Umfeld von Marteria dabei, und Gerüchten zufolge geht Bonez MC mit seinem Hund Gassi an deren Haus vorbei. In der Pandemie brachten sie die EP „Cafe Togo“ heraus und bewiesen, dass Afro-Sounds und die deutsche Sprache sich nicht zwingend beißen.
Man erkennt, dass das Hamburger Duo sich vielschichtig gibt und nicht in Genres denkt, sondern diese verbindet. So findet man mit ihrem vorliegenden Album „UWE“ ein sehr vielschichtiges Werk, bei dem es Gitarrenmusik und auch junges Liedermachertum gibt. HipHop und Pop gibt es auch, und „Limbo um halb Drei“ klingt wie ein alter Schlager der 50er Jahre, von vergessenen Musikern wie Friedel Hensch. „Junge Milliardäre“ hat Mambo in sich und wirkt ähnlich ungelenk wie Herbert Grönemeyers gleichnamiger Hit.
Scheuklappen kennen diese beiden nicht, und man kann auch sagen, dass ihnen nichts peinlich zu sein scheint. So geht es auch bei den Texten zu, da kann es mal um den Morgen in der Bahn gehen, mitsamt Coffee-to-Go-Becher, aber auch um das Politisch-korrekt-Sein. Ihr Song „Nirgends Dazu“, sagen UWE, hätten sie von Billy Braggs „A New England“ und „Easy Easy“ von King Krule, und da bemerkt man, dass die Hamburger sich auch in der Musik auskennen, und der bunten Mischung kein Unsinn zu Grunde liegt, sondern dieser auch eine Hommage ist.