Dirk. – Idiot Paradise

Man denkt hierzulande ja, dass Bands wie Soulwax oder Deus die bekanntesten Indie-Bands Belgiens sind. Doch in Belgien selbst zählen Dirk als deren meistgespielte Band, und jetzt wagt das Quartett den Sprung auch nach außerhalb des Landes. Das vorliegende dritte Album „Idiot Paradise“ hat aber auch alles, was ein gutes IndieRock-Album braucht.

Zudem haben sie ihre Wurzeln auch in der mitteljungen Phase des Genres, also ziehen sie die Kraft aus den 90er und 00er Jahren. So ist dann auch dieses Album eine bunte Mischung mit vielen Momenten aus dieser Zeit. Der Opener „Half Life“ klingt wie ein verdammter guter Placebo-Song, den Mister Molko schon lange nicht mehr so formschön hinbekommen hat. Das darauffolgende „No“ erinnert an die Manic Street Preachers zu „The Holy Bible“-Zeiten. „Afraid To Go Home“ klingt wie ein Husarenritt von Weezer.

Man kann noch mehr Referenzen finden und zitieren, und eigentlich ist das sogar das Problem von „Idiot Paradise“. Man denkt, dass die Band kaum etwas Eigenes hat. Doch eigentlich ist dieser Vorwurf nicht tragisch, denn Dirk schaffen etwas, das vielen Indie-Bands schwerfällt. Das Quartett kann einen mitreißen und setzt neben Energie auch noch Euphorie und leicht schiefe Hymnen frei.

Dabei sind die Songs mal ein wenig entspannt, wie „I Can´t Sleep“ (wobei die Gitarren auch hier massiv sind), und dann haben die Belgier auch mittelschwere Wutausbrüche, wie bei „Help I´m Going Same“. Dirk ist sicherlich nicht die Gruppe, die dieses Genre nachhaltig verändert, beeindruckt aber mit ungemein viel Spielfreude. Man kann sich vorstellen, wie begeistert man bei einem Konzert von Dirk ist, und das ist es, worauf es heute ankommt.

Erschienen bei: Mayway Records

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