Dub Pistols – Frontline
Mittlerweile haben die Dub Pistols schon mehr als 25 Jahre auf dem Buckel, und man müsste meinen, dass sie langsam mal leiser treten würden. Doch von irgendwelchen Müdigkeits-Erscheinungen ist bei der Band nichts zu merken, was man schon daran sieht, wie voll der Tour-Kalender ist.
Auch die Tatsache, dass sie auf den neuesten Album „Frontline“ wieder alle Register des Reggae ziehen, zielt dahin. Die britische Institution zeigt wieder einmal, wie vielfältig dieses Genre ist. So reicht das Schaffen auf „Frontline“ von treibendem Dancehall zu mächtigem Dub, auch klassischen Reggae mit Lovers-Augenblicken bieten sie. Selbstverständlich haben sie auch wieder Ska-Klänge an Bord, und ein wenig verwundert, dass sie zwei leicht vergessene Genres verwenden: Die Rede ist von Jungle und Big Beat, die in den Neunzigern stilprägend gewesen sind und bei „Spitfire“ ungemein frisch klingen.
Was die Dub Pistols auch seit Jahren auszeichnet, ist das Augenzwinkernde in ihrer Musik. Diesmal verwenden sie beispielsweise den Gitarrenlauf des alten Shadows Klassiker „Apache“ in dem Song „Jump On It“. „Bei „M16“ wird Michael Jacksons „Billie Jean“ zitiert. Doch bevor man zu lange in der Musikhistorie schwelgt, kicken einen die Dub Pistols ins Hier und Jetzt.
Schließlich haben sie auf „Frontline“ jede Menge Künstler eingeladen, die sich hier einbringen. Dabei handelt es sich um z.B. Top Cat, die Ragga Twins, Horseman, Natty Campbell, Linda Layton, Cheshire Cat, Myki Tuff oder die BigBeat-Legende Ashley Slater, und diese bringen eigene Noten dezent in die Musik ein . Mit „Frontline“ schaffen die Dub Pistols es erneut, eine Platte herauszubringen, bei der für jeden Reggae Fan etwas dabei ist und das auch Genrefremde begeistern kann. Toll
Erschienen bei: Cyclone Records / Kartel Music Group / Good To Go)