Joseh – These Days
Viele Menschen sagen, dass Musik das Wichtigste in ihrem Leben sei, und dennoch wagen nur wenige den Schritt, ihren Job aufzugeben. Joseph hat seinen Job in einer Werbeagentur an den Nagel gehängt, um dann erstmal als Straßenmusiker seinen kargen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Vielleicht lag es an seinen Eltern, die selber Musiker waren oder doch der Tatsache, dass Joseh mit jeglicher Art von Beatles, Pop und Nirvana aufgewachsen ist. So macht der Absprung vom 9-to-5 -Job doch Sinn. Mittlerweile ist mit „These Day“ sein viertes Album fertig. Dieses schafft schon gleich beim ersten Durchlauf, dass man sich wohlig und familiär aufgenommen fühlt, denn der Sound strahlt immer viel Wärme aus, und zwar eine, die auch glaubhaft wirkt und auch handgemacht ist.
Musikalisch bewegt er sich im Groben zwischen Rock und Pop, was im ersten Moment nichtssagend klingt und höchstens Menschen gefällt, die 9 to 5 arbeiten und sagen, dass sie alles hören. Doch im Fall von Joseh ist es durchaus ein Kompliment, denn es ist schön und vollmundig arrangiert. Ein Grund dafür ist, dass er in seiner Musik Folk zulässt und seine Stimme auch Soul kann. Beide Genres sind hier gleichberechtigt vorhanden und blicken dennoch nur aus der zweiten Reihe herüber. Zudem ist seine Auswahl an Instrumenten auch ungewöhnlich, denn neben Bass, Gitarre und Schlagzeug gibt es auch Klavier, Banjo und zarte Beats zu hören.
Dabei wird aber nichts in den Vordergrund gedrängt, und so entstehen so tolle Ohrwürmer wie das Titelstück, welches auch wunderbar im Radio laufen müsste. Manchmal kann es auch rockiger sein, wie bei „Skin and Bones“, welches für Fans von Sunrise Avenue wunderbar geeignet ist.
Erschienen bei: Superlat