Franc Moody – Into The Ether

“Was unsere Musik angeht, waren wir immer in höheren Sphären unterwegs,” erklären Franc Moody. Diese Aussage klingt schon ziemlich überheblich, und dennoch ist diese Selbsteinschätzung gar nicht so falsch. Denn die Band hat sich einen exklusiven Ruf als Liveband erarbeitet.

Zu doof nur, dass ihr Debüt „Dream In Colour“ quasi in dem ganzen Corona-Wahnsinn herauskam und sie so wenig spielen konnten. Die Welt ist noch immer nicht in Ordnung, aber man kann wieder Konzerte geben und auch tanzen. Und auch wenn die Band sagt, dass es ein bodenständiges Werk ist, kann man sich es nicht vorstellen. Wenn man aber mit bodenständig den Tanzboden verbindet, dann passt es.

Denn die elf neuen Songs sind oft schön tanzbar und knüpfen auch an die Zeit um 2006 an, als Labels wie DFA oder die legendären Kitsune Compilation für Furore sorgten. Oder als Bands wie Hot Chip eine neue Lässigkeit auf den Tanzflur brachten und Musik wieder bunt sein durfte. So haben die Briten von Franc Moody viele Elemente eingebaut, die Facetten zeigen. Da gibt es besagte Dance-Tracks wie das treibende Schlussstück „In Transit“, das sogar ein wenig spleenig ist.

Gerne ist auch warmer Soul zu spüren, mitsamt angedeutetem Falsett-Gesang, wie bei „Raining in LA“. Bei diesem Song können Franc Moody auch mit den glorreichen Momenten von Hot Chip mithalten. Doch sie haben auch noch weiter in die Geschichtsbücher geschaut, und so ist „Mass Appeal“auch eine bewusste oder unbewusste Verbeugung vor The Human League, und bei „I´m In A Funk“ kann man auch musikalische Zitate von Kraftwerk finden und dennoch tanzen.

Ansonsten gelingt es Franc Moody auch, wenn sie fast schon langsame Stücke machen. Franc Moody beeindrucken mit ihrer Leichtigkeit beim Umgang mit elektronischer Indie-Pop Musik.

Erschienen bei: Juice Box / AWAL

https://francmoody.com/