A-Ha – True North
„True North“ ist das erste Album von A-ha seit sieben Jahren, und es ist auch ein ganz anderes als alle ihre LPs zuvor. Gut, man kann sagen, dass es auch logisch ist, denn sie sind ja nicht mehr die Bravo-Posterboy-Band Mitte der Achtziger. Das stimmt, aber bis dato waren die Norweger immer ganz klar dem Pop verschrieben und haben diese Aufgabe stets gut hinbekommen.
Sicherlich werden sie beim nächsten Werk wieder ganz klaren Pop herausbringen. Diesmal ist es aber anders, denn „True North“ ist Musik für eine Mischung aus Dokumentation und Spielfilm. In diesem geht es hauptsächlich um die Natur und auch die Verbrechen, die die Menschen an ihr ausüben. Der Film zeigt aber auch das Leben von Menschen in Norwegen, mal ein junges Paar, aber auch Menschen die Abschied von einem geliebten Mensch am Wasser nehmen.
Bei diesen Themen und gerade im Kontext des Klimawandels ist es klar, dass die Lieder nicht ganz so euphorisch sind. Sie sind erkennbar melancholisch (was bei A-Ha nicht unüblich ist) und dennoch glanzvoll wie selten. Das kann man sicherlich dem Arctic Philharmonic Orchestra zuschreiben, denn dieses begleitet die bekannten Norweger. Das passt ganz gut, denn die Gesten werden mehr hervorgehoben, und dennoch ist es nicht so, dass man das Gefühl hat, ein klassisches Orchester-Album zu erleben. Denn es ist doch ein typisches A-Ha Werk geworden, auch wenn der Pop diesmal verhaltener ist, und auch Morten Harket hat seine Stimme mal mehr in die Höhe getrieben.
Trotzdem ist „True North“ ein schöner Langspieler geworden, bei dem es auch große Songs wie „I´m In“, „Bumblebee“ oder „Summer Rain“ gibt.
Erschienen bei: Sony Music