Cadavre de Schnaps -Unlearning By Doing

Die Band Cadavre de Schnaps geht ungewöhnliche Wege und lockt damit auch mal seine Hörer auf falsche Wege. Bestes Beispiel ist die vorliegende EP „Unlearning By Doing“, denn da denkt man beim Artwok des Covermotivs, es mit einer Jazz-Platte zu tun zu haben, die eine gewisse Zerbrechlichkeit suggeriert.

Dazu dann noch, dass der Bandname in einem durch geschrieben wurde, und dabei nennen sie sich Cadavre de Schnaps. Erst da entdeckt man, dass die Band ein wenig Humor haben muss. Gut, den Schalk im Nacken hat das Quartett nun auch nicht, und dennoch sind in einem Song wie „Warm People“ dann doch ein paar Albernheiten zu spüren, wenn der Gesang ein wenig überdreht und theatralisch wird.

Dann machen sie bei dem Song doch Ernst mit dem Jazz, und so ertönt ein Saxophon und auch ein wenig ist die Struktur dem Jazz sehr nah. Beim Opener „Piano Piano“ hingegen spielen die Kölner Jungs anfangs leichten IndieGitarrenPop, der im Laufe des Songs irgendwo mit leichtem Math-Rock mit gut ausgegorenem kleinen Noise aufwartet. „Spilled Milk“ hingegen geht schon gelassener umher und ist dennoch herrlich mit seinen Tönen neben der Spur. „Baloon“ ist hingegen ein recht gewöhnliches AlternativeRock-Stück, aber wieder mit komischem Gesang.

Hier ist dann auch ein kleines Manko, denn wenn sie mehrstimmig singen, ist es nicht immer stimmig. Vielleicht wollen Cadavre de Schnaps in einigen Momenten zu viel. Was aber schon gut gelingt, ist, dass sie immer auch mal den schweren Weg nehmen und einen auch mal aufs Glatteis führen.

Erschienen bei: Darhill

www.cadavre.de