Hgich.T – Omas Deep Toughts
Will man noch ein weiteres Album von Hgich.T? Das ist eine gute Frage, und die meisten Menschen werden wohl sagen, dass das nicht zwingend erforderlich ist. Denn man muss dazu schon ordentlich kräftige Nervenstränge haben oder auch ein Freund des schlechten Geschmacks sein.
Mittlerweile ist das siebte Album „Omas Deep Toughts“ angekommen, und selbst wenn man etwas für die Band übrig hat, fragt man sich, ob ein neues Album wirklich sein muss. Man weiß schließlich, dass Witze nicht besser werden, wenn man sie mehrfach erzählt. Doch es gibt auch Gründe, weshalb man sich doch noch auf ein weiteres Album einlassen kann:
Denn Hgich.T haben sich erweitert, sind zu einem großen Kollektiv geworden, wo sich Protagonisten wie DJ Hundefriedhof, Sänger Vhagvan Svami, Gitarrengott Dr. Geilser, Mofa-Fan Tutenchamun, Nora Hardstyle, Balmi, Sokofun, Dietrich „Opa 16“ Kuhlbrodt, Katze Cozy austoben. Klar, bei fast 30 Köpfen ist es schwer möglich, alle Vorlieben unter einen Hut zu bekommen, deswegen artet es auch in hirnwummernden Wahnsinn aus. Das kennt man auch von Hgich.T, dass hier Wahnsinns-Techno- Geballer auf einen zukommt, bei dem jede Kirmestechno fast philosophisch anmutet.
Dazu Texte, die nur aus der letzten Ecke des Hirns gedrückt sein können, denn soviel Dadaismus gibt es selten, und soviel komisch schlechten Geschmack auch. Trotzdem muss man gestehen, dass es auf „Omas Deep Toughts“ ein paar neue Facetten gibt. Diese findet man nicht in den Texten, vielmehr zeigt die Hamburger Truppe, dass sie auch mal ruhige Klänge für ihren Wahnsinn nutzen kann. Das Titelstück hat mit sanften Beats und zarten Gitarrenlicks zu kämpfen und zeigt, dass Verrücktheit der Texte auch in einem gebremsten Tempo seine Wirkung nicht verfehlen muss. Auch Ambient-Sounds wie „De Sohn von Heino“ gelingt irgendwie.
Von daher ist man dann doch von einem neuen Hgich.T Album überrascht.
Erschienen bei: Tapete Records / Indigo