Ludovico Einaudi – Underwater
Ludovico Einaudi scheint ein wenig angefixt zu sein von seinen letzten Soundtracks zu „The Father“ und „Nomadland“, denn jetzt hat er „Underwater“ herausgebracht. Dies ist das erste Klavier-Album des italienischen Musikers und Komponisten seit zwanzig Jahren.
Laut Ludovico Einaudi war die Pandemie auch ein Treiber für dieses Album, denn man konnte nicht viele Menschen treffen, und so entdeckte er die einfachste Art, Musik zu erschaffen. Man setzt sich an das Klavier und spielt, so entstehen Songs. „Die Musik kam ganz natürlich, mehr als je zuvor. Ich fühlte ein Gefühl der Freiheit, mich selbst aufzugeben und die Musik anders fließen zu lassen. Ich hatte keinen Filter zwischen mir und dem, was aus dem Klavier kam; es fühlte sich sehr rein an.
Der Titel ‘Underwater’ ist eine Metapher – es ist ein Ausdruck einer sehr fließenden Dimension, ohne Einfluss von außen.”. Das passt auch wunderbar, denn die zwölf Songs sind sehr klar und wirken auch meist sehr aufgeräumt. Da gibt es nichts, was den klanglichen Blick versperrt, und so ist „Underwater“ einerseits ein sehr direktes Album, andererseits aber auch sehr intim.
Denn man hört nur Ludovico Einaudi und sein Klavier. Dabei entstehen sanfte Harmonien und ganz sanfte Melodien, die manchmal fast davon schleichen, und dennoch kann die Musik im gesteckten Rahmen auch mal aus sich herausgehen und eine gewissen Festigkeit offenlegen. Natürlich bleibt es ein Klavieralbum, aber eines, welches auch Menschen begeistern kann, die der Klassik nicht unbedingt zugewandt sind. Intim und gelungen.
Erschienen bei: Deutsche Graophon / Universal