Nightmares On Wax – Shout Out! To Freedom…

Nightmares On Wax liefern seit über dreißig Jahren konsequent gute Alben ab, auch wenn diese Band schon länger zu einem One-Man-Projekt von George Evelyn geschrumpft ist. Dabei war Nightmares On Wax schnell zu einem Legendenstatus aufgestiegen, das 95er Album „Smokers Delight“ ist ein Klassiker des Downtempo.

Nachteil bei diesem Status ist, dass George Evelyn immer diesem Gerne zugeordnet wird. Doch er macht das Beste daraus, und das kann man bei dem neusten Langspieler „Shout Out! To Freedom…“ bemerken. Denn dieses Genre ist auch hier vorhanden, aber es klingt nicht nach einem schalen Neunziger-Jahre-Revival. Auch die Tatsache, dass George Evelyn mit 15 Stücken großzügig ist, schadet dem Werk nicht.

Einziges Manko ist, dass man manchmal ein wenig die Orientierung verliert, aber im Ganzen ist es verdammt stimmig. Dabei war die Fallhöhe diesmal recht groß, denn die Studiotür stand richtig weit offen. So gibt es diesmal viele Gäste, die den Brei verderben hätten können, aber das machen sie nicht. Bei „3D Warrior“ versammeln sich Shabaka Hutchings, Haile Supreme und Wolfgang Hafner, und daraus ist ein treibendes Jazz-Stück geworden, bei dem zusätzlich Dubsounds durch den Song wabern und einen in den Bann ziehen. Bei der Zusammenarbeit mit Newcomerin Greentea Peng plaziert sie auf bekifften Sounds ihre Rapvocals.

Ähnlich ist es bei „Breating“ mit Oshiun, allerdings ist hier ein toller Groove und ein Sound, der sich entwickelt und irgendwie an Lauryn Hill erinnert. Aber diese Platte funktioniert auch, wenn keine Gäste dabei sind, und solche Momente findet man bei „Imagineering“, da gibt es smoothe jazzige Klavierklänge, die mit sanften Beats umwedelt werden. „Shout Out! To Freedom…“ ist ein Album, bei dem man wunderbar mitgenommen wird, also wie bei jedem Album von Nightmares On Wax.

Erschienen bei: Warp

nightmaresonwax.com