Nathaniel Rateliff & The Night Sweats – The Future
Nathaniel Rateliff hat schnell sein musikalisches Metier gefunden. Gut, sein Solo-Debüt vor elf Jahren war noch eher ein Rock-Album mit alternativem Einschlag. Doch damit fühlte er sich nicht so wohl und schien sich auch nicht so ausdrücken zu können, wie er sich es wünschte.
Drei Jahre später traf er auf den Gitarristen Joseph Pope III, und ab diesem Zeitpunkt änderte sich die Musik. Die beiden fanden die Zuneigung zum Soul der alten Zeit, und da passt es, dass sie seitdem auch bei dem Legendenlabel „Stax“ ihre Platten herausbringen. Mit ihrem Debüt „Nathaniel Rateliff & The Night Sweats“ aus dem Jahre 2015 ist sie zur großen Band herangewachsen, die sich eine erstaunlich große Fanbasis erspielt hat. Der Erfolg scheint Rateliff nicht zu Kopf gestiegen zu sein, denn er lässt sich nicht vom schnellen Erfolg, hetzen.
So erscheint mit „The Future“ erst der dritte Studio-Langspieler, und auch bei diesem erlebt man nicht, dass sie einen Trend hinterherlaufen. Wieder bekommt man Soul der alten Schule zu hören, doch auch andere amerikanische Genres finden sich wieder. Und so findet man auch Blues, Dylan, Americana und den besagten Soul wieder. Dieses Genre reiht sich dann nicht augenscheinlich in den Stax-Katalog ein. Und wenn man passende Bands auf diesem renommierten Label sucht, dann vielleicht Booker T & The MGs.
Das passt ein wenig, denn auch The Night Sweats halten sich diszipliniert im Hintergrund auf und überlassen dem Gesang meist die Hauptrolle. So ist es hier auch, denn Nathaniel Rateliff und seine Band wissen, was für eine Stimme der Mastermind hat. Die lässt sich teilweise nur sehr schwer bändigen, wie beim Titelstück, da hat man das Gefühl, dass ihm die Stimmbänder zerreißen, und auch in ruhigen Momenten ist seine Stimme ungewöhnlich. Zusammen mit der Band klingt das alles verdammt gut geerdet und zudem zeitlos, wie alle Platten von Nathaniel Rateliff & The Night Sweats.
Erschienen bei: Stax