The KVB – Unity

Man kann schon sagen dass The KVB eine spannende Band ist, denn es gibt einige skurrile Momente. So zum Beispiel nannte Nicholas Wood am Anfang der Karriere sich Klaus von Barrel. Das wurde später auf die Anfangsbuchstaben zurecht gestutzt, da es nicht so sperrig klingt. Aber auch der Fleiß dieser Band ist durchaus beachtlich, denn „Unity“ ist dass neueste und siebte Album seit 2011.

Dabei ist The KVB schon lange kein Solo-Projekt von Nicolas Wood mehr, denn seit langem bekommt er Unterstützung von Sängerin und Musikerin Kat Day. Was man zu der neuen Schallplatte sagen muss, ist, dass sie durchaus anders klingt als zuvor. Immerhin hat der Anteil an Synthie-Klängen zugenommen, und auch New Wave hat mehr Einzug gehalten. Dazu sind die Songs durchaus eingängiger geworden, und einige Melodien hat man erstaunlich schnell im Gedächtnis.

Das war früher bei Alben wie „Of Desire“ (2016) doch anders, da waren die Melodien noch schwer zu greifen und der Sound auch mehr dem Post-Punk zugewandt. Eine Zuneigung zum Elektronischen war damals zwar auch vorhanden, aber diesmal wirkt sie freundlicher. Trotzdem ist „Unity“ wieder ein dunkles Album geworden. Shoegazing ist hier prägend, und auch sind die Melodien gerne verträumt. Manchmal haben sie sogar etwas Wärmendes und Liebliches, wie beim Schlusssong „Omni“. In solchen Momenten kommt man The KVB auf eine ganz andere Art näher. Dabei würden sich die beiden von The KVB über diese Formulierung wundern.

Denn sie vergleichen ihre Musik gerne mit Architektur, so auch diesmal. „Brutalismus“ ist eine Strömung, bei der roher Beton sichtbar ist, und The KVB findet es passend. Sie finden diesen Klang sehr klaustrophob, und das ist es auch, doch diesmal wesentlich zutraulicher, oder im Beispiel des „Brutalismus“: Es gibt jetzt Neonlicht an der Betonwand.

Erschienen bei: Invada Records / PIAS / Rough Trade

www.thekvb.co.uk