Tre Burt – You, Yeah, You
Eine der letzten Taten des großartigen John Prine war sicherlich, den jungen Musiker Tre Burt zu fördern. Prine gab ihm sogar einen Plattenvertrag bei seinem eigenen Label „Oh Boy Records“. „You, Yeah, You“ ist nun das zweite Album von Tre Burt, und dieses ist ein wahrhaftes Storytelling-Werk des Herren aus Sacramento.
Diesmal hat er jede Menge fiktive Charaktere erschaffen und sehr genau porträtiert und so viele Geschichten erzählt. Doch er schildert hier nicht banale Storys, was ja durchaus auch charmant sein, er verbindet private Situationen mit politischen Themen. Das funktioniert gut, denn so ist es nicht banal und auch nicht zu politisch motiviert. So schafft Tre Burt, dass seine Kritik nicht mit bitterer Miene daherkommt.
Musikalisch ist Tre Burt dann auch eher traditionell als Songwriter unterwegs und verehrt bei „Dixie Red“ auch seinen Mentor John Prine. Es ist Folk-Musik, die man auf „You, Yeah, You“ erlebt, und sehr traditionell klingen seine Lieder. Deswegen denkt man dann auch automatisch an Bob Dylan. Auch in seiner Stimme kann man Parallelen hören, vielleicht ist Tre Burts Stimme ein wenig harmonischer.
Aber die Art, wie die Songs geschrieben sind, hat doch viel mit dem Klassiker zu tun, und auch einen Hang zum Americana-Sound findet man auf dem zweiten Langspieler. Doch Tre Burt ist auch im Hier und Jetzt und hat mit Amelia Meath und Sylvan Esso zwei junge Musiker als Gäste dabei, was aber die Tradition nicht verwässert.
Erschienen bei: Oh Boy Records