Bacao Rhythm & Steel Band – Expansions
Meistens ist der Witz schnell verflogen, wenn ein Album mit ungewöhnlicher Vorgehensweise daherkommt. Das wäre z.B., wenn ein Act Funkhits auf mexikanisch sich zur Brust nimmt oder wenn einer mit einem ungewöhnlichen Instrument covert. Diese Sorge hat man bei der Bacao Rhythm & Steel Band und deren neuestem Streich „Expansions“.
Es ist schon das dritte Album dieser Combo, und irgendwie schaffen sie es, dass der Witz dennoch nicht abgeschliffen wurde. Dabei überspannen sie den Bogen schon zum dritten Mal, denn sie covern sich durch die Schatzkiste des vielfältigen Fundus der schwarzen Musik, und wieder einmal sind Steel-Drums das bestimmende Instrument. Dennoch funktioniert es noch immer, was neben der Steel Drum vor allem an den smoothen aber doch markanten HipHop-Wurzeln und -Beats liegt.
Die klingen immer gekonnt, sind aber auch nicht bestimmend, denn die Truppe aus Hamburg liebt halt den Groove aus allen Bereichen der schwarzen Musik. Komischerweise sind die HipHop-Elemente dann am massivsten, wenn sie ihre eigenen Stücke spielen, wie bei dem Blaxplotion-geneigten „Blow Your Cover“ Am griffigsten ist es sicherlich bei Jay Zs „Dirt Off Your Shoulder“, da gibt es dann noch Bläser, die hier den Beat verstärken.
Am charmantesten ist sicherlich Minner Rippertons „Les Fleur“, das wird dann ein charmanter Jazz-Ausflug mitsamt Südsee-Schlagwerk. Auch herrlich ist, wie gelassen „The Healer“ von Erykah Badu daherkommt, da rollt das Tempo gemächlich hinweg. Bacao Rhythm & Steel Band haben es geschafft, dass ihre Idee auch noch nach dem dritten Album „Expansions“ clever und frisch klingt.
Erschienen bei: Big Crown Records