Lydmor – Capacity
Lydmor ist hierzulande doch recht unbekannt, aber „Capacity“ ist schon das vierte Album von Jenny Rossander. Man kann noch eines dazu zählen, denn sie hat mit dem Landsmann Bon Homme von WhomadeWho ein gemeinsames Album vor sechs Jahren herausgebracht. Ihre Bekanntheit wird sich hierzulande aber auch nicht sonderlich verändern, das liegt daran, dass sie diesmal zuviel möchte und am Ende doch zu wenig hängen bleibt.
Dabei ist ihre Musik durchaus facettenreich, ohne jedoch den roten Faden zu verlieren. Sie kann herrlich sanfte Wohlfühl-Momente präsentieren, wie das verträumte „Go Slow But Go“ , bei dem die Dänin einem mit der Stimme zärtlich ins Ohr singt. Man möchte bei so einem lieblichen Lied herrlich sich einkuscheln. Bei „If You Want Capacity“ webt sie sanften Groove und klischeefreien Disco-Sound ein.
Aber sie hat auch ordentliche Gegengewichte dabei, wie „Someone We Used To Love“, wo die Beats markanter sind und man an eine elektronische Variante von Florence Welch denken muss, oder „LSD Heart“ lässt sie an den mutigen Pop von Billie Eilish denken. Lydmor kann moderne Songs schreiben, und dennoch hat es Schwächen. Vielleicht sind 14 Songs zuviel, und viele ihrer Song ähneln sich dann doch. Das ist ein wenig schade, denn die erwähnten Momente sind gelungen und zeigen, dass beim nächsten Album durchaus etwas Beachtliches entstehen kann.
Erschienen bei: HFN Music / Rough Trade