Soen – Imperial
Es ist schon eine Weile her, dass der Opeth-Schlagzeuger Martin Lopez ausgestiegen ist. 2012 gründete er die Band Soen und machte alle glücklich, die wuchtigen und düsteren Metal mögen und brachte im gleichen Jahr das Debüt heraus. Seitdem sind Soen durchaus produktiv, das vorliegende „Imperial“ ist das mittlerweile fünfte Album.
Ganz so düster ist die Musik nicht mehr und hat mit Opeth auch nicht mehr viel gemein. Dennoch sind die neuen Songs noch immer dunkel, nur nicht wie zu Anfangstagen. Dafür sind die Songs diesmal wesentlich hymnischer geworden, und daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Doch es bietet auch viele Möglichkeiten, denn man kann es nicht einfach im Metal verorten. Es gibt auch viele Prog-Stücke, ohne je ein Klischee zu erfüllen, und auch viele Alternative-Rock-Momente haben sie zu bieten. Auch bei diesem Genre schaffen sie es, gut und nicht etwa nach einer Kopie von Greed oder gar Nickelback zu klingen.
Nein, sie meistern die unterschiedlichen Genres ganz gekonnt, und dennoch ist „Imperial“ im Herzen dann doch ein Metal-Album geworden. Nur eines, das es nicht offensichtlich heraushängen lässt. Gut, das Schlagzeug und die Gitarren zeigen es manchmal doch recht offen, wo sie musikalisch herkommen. Aber es ist wird hier nicht zu sehr auf das Tempo gedrückt, und dennoch ist es keine langatmige Veranstaltung. Der Gesang von Joel Ekelöf ist auch ziemlich gut und versteht es, kraftvoll zu sein aber im richtigen Augenblick auch Gefühle zuzulassen. „Imperial“ ist ein stimmiges Album geworden, das durchaus vielseitig ist.
Erschienen bei: Silver Lining Music