Maximo Park – Nature Always Wins

Man kann schon sagen, dass Maximo Park zu den wenigen Überlebenden der Indie-Bands zählen, die in den Nuller Jahren auftauchten. Diese damalige Szene schaffte etwas, was man nur selten in der Musikgeschichte erleben durfte: Gitarren-Bands, die einen mit Songs auf die Tanzfläche zogen, die allesamt Hits waren.

Doch wie jeder Trend ist auch dieser schneller vorbei gewesen, als er aufgetaucht war. Danach versuchten nahezu alle Bands dann noch Alben herauszuschütteln, und dennoch stieß dieses meist auf wenig Interesse bei den damaligen Hörern. Schnell warfen viele Bands dann entmutigt hin, und nur sehr wenige haben überlebt. Maximo Park zählen dazu, und dennoch muss man zugeben, dass auch sie es schwer hatten. Nicht jedes Album war so grandios wie ihr Debüt „A Certain Trigger“.

Vor dem neuen Album „Nature Always Wins“ standen die Zeichen ebenfalls nicht wirklich gut. Der Keyboarder Lukas Wooler hat das Handtuch geworden, und da musste sich die Band neu orientieren und sortieren, zumal Wooler das Album produzieren wollte. Für die letztgenannte Aufgabe konnten sie den Grammy-ausgezeichneten Ben Allen (Animal Collective, Deerhunter) gewinnen. Doch dann kam auch noch Corona dazu, und so war es mit dem Produzieren nur möglich, indem man digitalen Dateien über den Atlantik schickte, um sie dann wieder zurück zu senden.

Doch scheinbar hat die Isolation bei Maximo Park etwas Positives bewirkt, denn „Nature Always Wins“ ist das kompakteste Werk der Briten. Dabei haben sie eine ihrer Kernkompentenzen beibehalten, nämlich dass die Songs tanzbar sind. Die Hits sind aber nicht mehr so offensichtlich herausgeputzt. Doch einiges wie „All Of Me“ ist griffig, ohne sich aufzudrängen. Bei „Placeholder“ haben sie sogar markigen Post-Punk mit Wave-Einschlag zu bieten, bei dem die Band ziemlich düster klingt.

Ja, die Band hat diesmal wesentlich mehr dunkle und kompakte Momente zu bieten, und man würde vermuten, dass es in den Texten um die aktuelle Lage der Welt geht. Doch auf diesem Album geht es nicht um Politik, sondern vielmehr um Persönliches. Man kann sagen, dass „Nature Always Wins“ das markantestes Album von Maximo Park geworden ist.

Erschienen bei: PIAS / Rough Trade

www.maximopark.com