Amigo The Devil – Born Against
Vor kurzem habe ich eine Plattensammlung, aus den Siebzigern mit circa 250 Exemplaren geschenkt bekommen, und da sind einige dabei, die aussehen wie das vorliegende Werk. Auch als ich „Born Against“ von Amigo The Devil angehört habe, stellte ich fest, dass es gut in dieses Konvolut passt.
Hinter dem komischen Namen Amigo The Devil steckt der Musiker Danny Kiranos, und genauso sonderbar ist die Musik. Grundsätzlich ist es nicht schwer,sie zu benennen: Es ist Folk Musik und dazu lässt sich auch ein ausgeprägter Hang zum Country nicht leugnen, man muss nur einmal „24K Casket“ hören und staunen, wie fröhlich Banjo und Steel-Guitar hier erklingen. Doch so ausgelassen und fröhlich ist die Musik von dem Teufel nicht.
Bei „Shadow“ ist er dicht bei Johnny Cash, mit dem er auch schon verglichen wurde und zwar zu dessen düsterer Zeit. Dazu sind die Arrangements auch gerne polternd und rumpelig. Klar, da denkt man auch an Tom Waits, und dennoch passen Screamin Jay Hawkins’ Wahnsinn und Arrangements zumeist eher. Schließlich hat Amigo The Devil ein Talent, den Wahnsinn in Ähnlicher Weise darzsutellen wie der Kultstar. Ein guter Beweis ist „Quiet As A Rat“, bei dem er theatralisch singt und dazu Vaudeville-Zirkus-Chor-Gesang erklingen lässt.
Auch der Opener ist ungewöhnlich: „Small Stone“ zeigt, dass er auch melancholisch klingen kann, und dann singt er, als wäre er in Las Vegas, um Elvis Presley zu vertreten, um dann noch ein Füllhorn an Sound aus dem Hut zu zaubern. Man merkt schnell, normal ist hier nicht viel, und das macht „Born Against“ zu einem besonderen Unikat, von dem man noch mehr haben möchte.
Erschienen bei: Rough Trade / GoddtoGo