Seamus Fogarty – A Bag Of Eyes

Man kann es schon anhand des Cover-Artworks festmachen, dass die Musik auf „A Bag Of Eyes“ schon eine gewissen Eigenwilligkeit versprüht. Dieses Werk stammt von dem aus Irland stammenden und mittlerweile in London beheimateten Musiker Seamus Fogarty und ist sein mittlerweile drittes Werk.

Die beiden Vorgänger waren noch sehr stark vom Gitarrensound geprägt, und da kann man „A Bag Of Eyes“ schon als Abkehr betrachten. Doch so ganz rabiat geht Seamus Fogarty dann doch nicht zur Sache, Denn es gibt noch immer Gitarre zu hören, allerdings gibt es auch Synthesizer-Klänge. Keine Sorge, man erlebt hier keine neue Achtziger-Pop-Platte. Dafür schlägt das Herz von Seamus Fogarty viel zu sehr für die Folk-Musik. Nur ist es eine schrullige Variante, die man hier zu Ohren bekommt, aber durchaus gut hörbar.

Der Einstieg „Shapes“ kommt mit Gitarren-Fingerpicking und Harmonium-Sound daher, und mit dem Gesang erinnert es schon an die ersten Langspieler von Bon Iver. „Jimmy Stewart“ hingegen klingt, als hätten Fleet Foxes einen schönen Heuschober-Schunkler geschrieben, und gleich im Anschluss folgt ein Ambient-Stillleben im Folkgewand. Bei „Bus Shelter Blues“ ist das Genre drin, das im Titel zu lesen ist, nur dass es sehr filigran ist „Nuns“ ist ein herrlich verpeiltes Freak-Folk-Stück, das aber durchaus verständlich ist.

Bei „Ghosts“ sind dann viele Effekte zu hören, auch viele Wortfetzen, und „Horses“ ist dann eine wilde Synthie-Sprengelei und erinnert an Stücke aus Sufjan Stevens Album „The Age Of Adz“. Die wildeste Reise ist dann „Johnny K“, bei dem Effekte und akustische Instrumente Hand in Hand gehen und das klingt, als hätten Robert Wyatt und die Beach Boys mit The Go Team gemeinsam einen Song aufgenommen. Man muss sagen, dass Seamus Fogarty mit „A Bag Of Eyes“ eine tolle Folk-Wundertüte aufgemacht hat.

Erschienen bei: Domino Records

seamusfogarty.com