You At Me Six – Suckapunch

Es ist ja nicht so, dass, wenn man in England auf Platz Eins der Albumcharts landet, der Erfolg sich einfach auf andere Länder übertragen lässt. Das trifft auch auf die Band You At Me Six zu; in ihrer Heimat haben sie fünf Top-Ten-Platzierungen erreicht. Mit dem neuste Album „Suckapunch“ sind sie das zweite Mal auf der Pole Position gelandet.

Hierzulande haben sie mit „Cavalier Youth“ (2014) immerhin für eine Woche den Platz 85 gechartert. Das soll sich mit „Suckapunch“ ändern, und es könnte klappen, denn die Musik ist durchaus empfänglich für ein großes Publikum. Dabei sagt die Band selbst, dass es bei diesem Werk darum geht, Ketten wegzusprengen und um das Ausleben von künstlerischen Fantasien. Man schon zugeben, dass dieses schon sehr hochtrabend klingt und man leider unterm Strich davon nicht allzu viel spürt.

Vielmehr hat man das Gefühl, dass „Suckapunch“ unbedingt viele erreichen soll, und das wiederum ist gut gelungen. Es wird hier vor allem sehr viel Muskelkraft gezeigt. Was auch am Gesang von Josh Frnceschi liegt. Kraftvoll singt und shoutet er sich durch die Songs, und die Band hat dazu immer wuchtige Gerüste erschaffen. Der Opener „Nice To Me“ zeigt die Stärken: ein gradliniger Beat, markante Bassläufe, Gitarren, die im richtigen Moment herauskommen und der erwähnte Gesang. Das könnte durchaus auch ein guter Foo-Fighters-Song sein, und in solchen Moment kann man die Euphorie um die Band in ihrer Heimat vollkommen verstehen.

Davon gibt es auch viele weitere Songs, wie „Make Me Feel Alive“, wo die Energie genauso wütet und man sich auf einem Konzert bestimmt eine gewaltige Schelle abholen kann, „Beautiful Way“ hingegen will ruhig und kraftvoll sein und baut dann auch noch elektronische Sounds ein, das steht der Band dann aber eher mäßig zu Gesicht und erinnert eher an schwächeren 30-Seconds-To-Mars-Songs.

Leider gibt es dann mehrere Songs, die eine ähnliche Struktur haben, und dann sind sie eher an Image Dragons als an Großtaten von beispielsweise Linkin Park. Schon schade, denn You Me At Six können wirklich große Rocksongs schreiben und hauen einen im Konzert bestimmt auch gekonnt um.

Erschienen bei: Underdog Records

youmeatsix.co.uk