Eels – Earth To Dora

Eigentlich braucht man ja kein neues Eels Album, denn man bekommt immer das, was man erwartet, und da ist Album Nummer 13 keine Ausnahme. „Earth To Dora“ heißt es und ist augen- und ohrenscheinlich wie immer.

Man bekommt Indie-Musik geboten, die nie die größte Sensation in sich birgt, deren Arrangements aber immer gekonnt abgestimmt sind und Sinn ergeben. Dazu singt Mark Oliver Everett leicht heiser, was mittlerweile schon zum Markenzeichen von Eels geworden ist. Man könnte also lapidar behaupten, dass „Earth To Dora“ keinen Sinn macht, doch das ist falsch, eher trifft das Gegenteil zu.

Gerade in Zeiten von Corona-Pandemie und der Lockdown-Isolation freut man sich doch an gewisser Beständigkeit, und es ist ja nicht so, dass Mark Oliver Everett je ein schlechtes Werk herausgebracht hätte. Vielleicht ist es die Außenwelt, die dafür sorgt, dass „Earth To Dora“ eines der besten Album von Eels ist, dabei kann man nicht festmachen, weshalb das so ist. Vielleicht weil der Vorgänger „The Deconstruction“ dann doch eher unterschiedliche Facetten aufgezeigt hat und diesmal wieder alles im Lot ist.

Es kann auch daran liegen, dass „Earth To Dora“ wunderbar arrangiert ist, mit feinen Streichern, kleinen Chören, Mellotrons, die erklingen, Spieluhren-Symphonien, Beatles-Momenten und dazu immer einem Takt, der zart ist, der aber ganz genau weiß, wo er hin will. Auch muss man festhalten, dass diesmal Songs wie der Opener „Anything For Boo“ oder „Baby Let´s Make It Real“ eingängiger sind als bei so manchem Album zuvor. Das kann daran liegen, dass fast alle Lieder vor dem ersten Lockdown geschrieben wurden, also als Corona kaum grassierte, und genau deswegen funktionieren die Songs so gut.

Nur „Are We Alright Again“ entstand schon in der Pandemie und soll die Menschen beruhigen. Es handelt von Dingen, die wir wieder machen, wenn der ganze Scheiß vorbei ist. Und solange bleibt „Earth To Dora“ so etwas wie ein Anker in dieser schwierigen Zeit.

Erschienen bei: PIAS / Rough Trade

https://www.eelstheband.com/