Bastien Keb – The Killing Of Eugene Peeps
Bastien Keb wollte ein Album herausbringen, das zu einem sechzigerjahre Film passen würde, am besten italienischer oder französischer Natur. Man kann durchaus sagen, dass es irgendwie passt. Doch treffender ist die Aussage der Plattenfirma „Universum der schläfrigen Nostalgie und des Eskapismus“. Denn man hat hier eine ungemein große Vielfalt, und man kann da durchaus von einem Universum sprechen.
Ein Song wie „Lucky (Oldest Grave)“ beispielsweise hätte sich auf Bon Ivers Debüt „For Emma, Forever Ago“ wunderbar gemacht, zumal ein ähnliches Timbre bei diesem Song vorherrscht, aber auch eine gleiche Intimität. „All That Love In Your Heart“ist ein warmes Soul-Instrumental aus den frühen siebziger Jahren, und „Paprika“ ist frischer HipHop mit verspielten elektronischen Klängen. Bei „Young Ponies“ hat man das Gefühl, als würden The Residents hier mit besagtem Bon Iver gemeinsame Sache machen würde, und dazu singt ein himmlischer Chor weihnachtsähnliche Melodien.
„Street Clams“ ist Blaxplotion-Musik mit viel Atmosphäre, und bei „Aligator“ hat man das Gefühl, dass Matt Brenninger hier ein schlaftrunkenes Lied aufgenommen hat. Was auffällt ist, dass viele der Stücke immer eine sehr melancholische Ader haben, und nur selten begegnet man eingängigen Songs. Dafür aber vielen Stücken, die tatsächlich in einem imaginären Film sich gut machen würden. Man wird auf „The Killing Of Eugene Peeps“ nämlich schnell hineingezogen in dieses sonderbare Universum des Briten Bastien Keb. Großartig!
Erschienen bei: Gearbox