Kylie – Disco
Egal, was Kylie Minogue macht, am Ende landete sie immer wieder in Club oder Disco. So ist es es jetzt auch wieder. War das letzte Album „Golden“ ein Ausflug in den Country-Pop, macht sie bei ihrem neuesten und 14. Album unmissverständlich klar, dass sie sich wieder dem Disco-Sound widmet.
Deswegen hat sie es schlicht „Disco“ genannt, schließlich weiß sie, dass man die Disco braucht. Und man kann im Vergleich zu allen Alben sagen, dass dieses wirklich das mit dem höchsten Disco-Anteil ist. Und es gibt auch keinen Ausflug in die Clubs wie damals bei solch coolen Stücken wie „Slow“. Diesmal dreht sich hier die Glitzer-Kugel wirklich im Sound der siebziger Jahre, und es gibt auch keine Ballade.
Stattdessen wird überall das Tanzbein geschwungen, und das auch ein wenig vintage. Die Sounds sind organisch, die Melodien allesamt so catchy, dass man nicht ausweichen kann. Gleich der Opener „Magic“ macht es klar: Der Groove ist bei diesem Song zwar gemächlich, geht aber gleich ins Ohr, und man muss schnell mitsingen. Kylie geht hier auf Nummer Sicher, und das kann man vielleicht auch als Kritik sehen. Denn viele Songs klingen schon ziemlich glatt und zweckbestimmt produziert.
Doch bei Kylie kann man da auch ein Auge zudrücken, denn kaum eine kann einen so verführen und auf die Tanzfläche schicken, und das seit den Achtzigern. Und auch diesmal gibt es Streicher, Bläser, Groove, Gute Laune, Euphorie und griffige Refrains in Massen, und schnell macht sich ein Update breit. Bei „Supernova“ ist man dann irgendwie gedanklich durchaus im Studio 54 und auch dicht am French-House. Bei solchen Songs beweist Kylie, dass sie auch mit 52 Jahren noch immer der Mittelpunkt in der Disco ist.
Erschienen bei: BMG