Stu Larsen – Marigold

Im ersten Moment, muss ich zugeben, dachte ich, dass Stu Larsen aus Schweden stammt. Denn zum einen liegt dieser Gedankengang an seinem Namen, zum anderen sieht er auf einigen Bildern aus wie eine ausgewachsene Variante von Michel aus Lönneberga. Dabei stammt der blonde Sänger aus Australien und hat sich dazu entschieden, sein ganzes Hab und Gut zu verkaufen und nur aus dem Koffer zu leben.

Das bedeutet auch, dass er keinen Wohnsitz hat und sich immer dort niederlässt wo es ihn gerade hin verschlägt und ihm gefällt. Seit 12 Jahren lebt der Mann, der immer einen Hut trägt, schon so, weshalb er sein Debüt von 2014 „Vagabond“ getauft hat. Nun ist mit „Marigold“ sein drittes Album da, und dieses klingt dann so, wie man es sich vorstellt.

Sehr sanftmütigen Folk hört man, den man klischeehaft in einer einsamen Holzhütte in einem schwedischen Wald verorten könnte. Es wird nicht viel gebraucht, außer ein paar Saiten-Instrumenten und sehr zärtlichem Schlagzeug, um den Gesang zu tragen. Dieser ist auch ebenfalls eher von sanfter Natur und passt zu den Arrangements. Dennoch gibt es durchaus feine Abstimmungen in den Songs.

So ist „Hurricane“ ein recht vollmundiger, wippender Song und „Je Te Promets Demain“ ist nicht nur auf englisch / französisch gesungen, sondern auch verdammt schwelgerisch. Auch Liebeslieder wie „My Love My Love“ gelingen ihm und sind dabei schön klischeefrei. Was auch schön ist: er schafft es, Songs wie „Movement Time“ Groove zu verleihen, der dabei sehr luftig klingt. „Marigold“ ist eine Platte, die zwar fest im Folk und Songwritertum verwurzelt ist, aber dennoch sind viele kleine Unterschiede in den Songs, und alles bleibt im Ganzen ganz stimmig.

Erschienen bei: Nettwerk

stularsen.tumblr.com/