Bright Eyes – Down In The Weeds Where The World Once Was

Bright Eyes haben schon eine sehr lange Geschichte, die erste Veröffentlichung liegt 23 Jahre zurück. Seitdem gab es auch alles bei der Band um das ehemalige Wunderkind Conor Oberst. Mit „Lifted Or The Story Is In The Soil, Keep Your Ear To The Ground“ haben er und seine Wegbegleiter ein Meisterwerk hingelegt, welches Folk, Indie und sogar Emo verbunden hat.

Ein Album, das zwischen Intimität, kleinen Hits und Zerrissenheit gekonnt balancierte wie kaum ein Album der Nuller-Jahre. Danach wurden Bright Eyes übermütig und hauten zwei Alben zeitgleich heraus, die beide auch unterschiedliche Facetten hatten. Dann erschienen noch zwei weitere Studio-Langspieler, die auch ein gutes Level aufwiesen, aber dennoch das Ziel mit wenig Luft in den Lungen erreichten.

Danach war aber neun Jahre Ruhe. Gut, Conor Oberst hat mit Phoebe Bridgers Better Oblivion Community Center gegründet und wieder Großes entstehen lassen. Irgendwie scheint ihn das beflügelt zu haben, und so hat er Bright Eyes wieder ins Leben gerufen und „Down In The Weeds Where The World Once Was“ ist nun das neue Album. Und dieses beweist, dass Bright Eyes noch immer in der Lage sind, Großes zu tun.

Allerdings ist man ein wenig irritiert, denn der Opener „Pageturners Rag“ ist dann eher eine Art Momentaufnahme einer Szene in einer Bar. Ein paar Gespräche, die man hört, und ein Piano, welches ein paar Töne ausspuckt. Danach geht es mit bekannter Magie weiter. „Dance And Sing“ ist ein melancholisches Lied, welches mit Streichern zu dezenten Höhen gehoben wird. „Just Once In The World“ hat von Natur aus mehr Muskeln und keine Streicher, ist aber dennoch ungemein vollmundig arrangiert. Letzteres ist bei allen Songs zu spüren, und dennoch übertreiben Bright Eyes nicht.

Man kann sagen, dass Bright Eyes auch nach neun Jahren genau wie Bright Eyes klingen. Das ist auch gut, denn die Musik dieser Band ist seit Jahren das, was man als sichere Bank bezeichnet, und auch Conor Obersts brüchige Stimme ist schon ein Markenzeichen. Manchmal ist sie so brüchig, dass man sie am liebsten mit einer Decke zudecken möchte. Dabei gibt es doch keinen Grund, denn man freut sich, dass Bright Eyes wieder da sind.

Erschienen bei: Dead Oceans / Cargo

www.thisisbrighteyes.com