Le Grand Sbam – Vaisseau Monde

Es gibt ja Menschen, die sagen, dass sie musikalisch kaum etwas überraschen oder überfordern könne. Diese Hörer suchen immer nach neuen Herausforderungen, und bei der vorliegenden Platte „Vaisseau Monde“ werden auch sie vielleicht an ihre Grenzen stoßen.

Aber zuerst wollen wir kurz erklären, dass es sich hierbei nicht um eine Gruppe, sondern um ein Kollektiv handelt, welches schon ein paar Jahre existiert und die Zuhörer bei den wenigen Konzerten sichtlich überrascht hat. Doch bei den damaligen Konzerten haben die Franzosinnen die Zuhörer schon grob in die Richtung des Wahnsinns gebracht. Nur haben sie damals noch das Augenmerk auf moderne Klassik gerichtet.

Auf dem vorliegenden Debüt sprengen sie jegliche Grenzen, und im Sekundentakt wird jedes der fünf Stücke zerstört, um es dann wieder neu zu errichten und dann doch wieder einen neuen Abriss zu starten. Kurz gesagt; man kann sich nie sicher sein, was als nächstes passiert. Nehmen wir nur mal den Opener „Dins O Sbam“: der klingt wie Queens „Bohemian Rhapsody in der Version des New Yorker-Künstlers Weasel Walter, nur dass hier noch einige Schippen Verrücktheit heraufgepackt werden.

Denn die Musik von La Grand Sbam hält irrsinnige Sachen wie donnernde Bassriffs, reichhaltig klappernde Percussion, Noise-Attacken, klassische Musik, Jazz-Strukturen, defekte Computer-Sounds, Rock-Elemente, unkoordinierte Rhythmen und Gesänge von Fauchen, Klacker-Geräusche aber auch Opern-Gesang parat, und es gibt noch mehr zu entdecken. Wildheit und Dissonanz sorgen immer wieder für Unruhe und bringen selbst Krach-Experten immer wieder an ihre Grenzen. Man mag sich nicht ausmalen, wie das auf einer Bühne auf einen einprasselt. Irre!

Erschienen bei: Dur Et Doux

grandsbam.org