The Naked and Famous – Recover

2011 ging ein Hit aus Neuseeland einmal um die Welt. Die Rede ist von „Young Blood“ von der Band The Naked and Famous, und man muss zugeben, dass dieser Hit damals wirklich charmant war. Eine Mischung aus Elektro, Pop und Indie und ungemein eingängig, es war leicht, sich damals erlegen zu fühlen.

Das zweite Album „In Rolling Waves“ war ebenfalls mit cleveren Songs bestückt und interessierte dennoch kaum jemanden. Wenn eine Band also wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen wird, dann geht es auch an der Gruppe nicht vorbei. Man zweifelt und versucht, dezent andere Wege einzuschlagen, aber dennoch nicht zu stark, denn man will die zugelaufenen Fans nicht einfach vor den Kopf stoßen.

The Naked And Famous haben kürzlich ihr viertes Album namens „Recover“ veröffentlicht. Mittlerweile sind nur noch Thom Powers und Alisa Xayalith übrig. Man merkt auch hier, dass so ein kurzer Erfolg auch an der neuseeländischen Band nicht spurlos vorbeigegangen ist. Man muss auch gestehen, dass dieses neue Werk nicht an die ersten beiden herankommen will. Eines der Hauptprobleme ist aber ein Altbekanntes, man will zu viel. 15 Songs sind dann doch zu viel, und so verlaufen gekonnte Melodien zu leicht im Sande.

Man hätte mit zehn Liedern bestimmt einiges mehr herausholen können. Dabei gibt es Höhepunkte, wie etwa dass unbeschwerte und poppige „Sunseekers“, das ungemein griffig ist. „Bury Us“ klingt wie ein guter Charli XCX Song, und zudem kann dieser auch mit Muskeln spielen. Das kann auch „Come As You Are“, und hier setzt die Band (wie öfter) auf jede Menge Effekte. Das mit Effekten ist dann auch so eine Sache, denn gerne hübschen sie einen Song wie „Easy“ auf, und das wirkt manchmal doch ein wenig bemüht. Am Ende erreicht „Recover“ schon das Ziel, aber nicht so galant wie 2011 oder so ambitioniert wie 2013.

Erschienen bei: Somewaht Damaged

linktr.ee/TheNakedandFamous