Monophonics- It´s Only Us

“One of the best live soul bands I have ever seen!”, das sagte der Stax-Records-Gründer Al Bell über Monophonics. Größeres Lob kann es ja nicht mehr geben, und von daher ist es somit schwer, die Worte noch zu toppen.

Gegründet hat sich die Band aus San Francisco vor mehr als zehn Jahren, und 2009 erschien ihr Album-Debüt „Playin & Simple“, und das schon damals auf ihrem eigenen Label. Mittlerweile ist die Band bei ihrem fünften Langspieler angekommen, und man muss sagen, dass sie die Qualität nochmal locker gesteigert haben auf „It´s Only Us“.

Vor allem, dass die Arrangements noch gekonnter ausgestattet sind und auch die Produktion am Rande der Perfektion klingt. Jeder Ton sitzt, man kann hier nichts finden, was falsch klingt. Man ist schon fast verwundert und sucht nach Fehlern. Doch die gibt es nicht. Man kann vielleicht ein wenig meckern, dass ihr Soul zu eindeutig mit der Vergangenheit liebäugelt und sich nicht um das Hier und Jetzt, geschweige denn die Zukunft kümmert. Doch wozu auch, wenn selbst Al Bell einen liebt?

Ihre Songs sind hinreißend und strahlen ungemein viel Wärme aus. Man muss schon anerkennen, dass „It´s Only Us“ nicht für die Tanzfläche gedacht ist, was aber nicht bedeutet, dass hier kein Groove ist. Nur ist dieser eher von gemächlicher Natur, und zudem sind die Songs eher für das Hören gedacht oder maximal Schwofen mit der Liebsten, wie etwa zu „Last One Standing“. Das ist ein Liebeslied, welches aber doch genug Tempo hat, leichte Blaxploitation-Gitarren, die verdeckt arbeiten. Dazu jede Dynamik, Streicher und viele Emotionen.

Man merkt, dass die Band durchaus Sly and the Family Stone liebt, und auch Curtis Mayfield ist nicht weit. Ähnliche Geschmeidigkeit, der Sound zerfließt wie Butter, und ihre Balladen sind dennoch nie kitschig sondern echt. Wer das nicht glaubt, der sollte sich mal Songs wie „Tunnel Vision“ anhören, da geht es zwar nicht vorrangig um die Liebe, aber der Song haut einen um. Oder wer beim Titelstück nicht mit seiner Liebsten die ganze Nacht durchkuscheln möchte, der wird Soul nie verstehen. Doch eines muss man doch noch anmerken:

Die Monophonics haben bei „Suffocating“ so offensichtlich sich bei „Baby“ von Donnie & Joe Emerson bedient, aber auch das ist ein perfekter Song. So wie es auch nur Monophonics schreiben können, und somit kann man Al Bell hier beim besten Willen nicht widersprechen.

Erschienen bei: Colemine Records

www.monophonics.com