Saint PHNX – DDMN

Mit Geschwistern ist es immer eine komische Sache, entweder man hat keine Gemeinsamkeiten, oder es sind so viele, dass man es sich zunutze machen kann. Die beiden Brüder Stevie und Alan Jukes gehören zu letzter Gattung, und ihre Gemeinsamkeit ist die Musik, weshalb sie vor vier Jahren die Band Saint PHNX ins Leben gerufen haben.

Lange Zeit hat es aber dann auch gedauert, bis die ersten Lebenszeichen zu vernehmen waren, und dennoch gab es keine klassische Veröffentlichung. Dafür aber ein Angebot, einige Konzerte der Superstars Imagine Dragons zu eröffnen. Scheinbar hat dieses Angebot auf die Musik der beiden Jukes-Brüder stark abgefärbt. Denn das Debüt „DDMN“ ist so aufgepumpt und großspurig produziert, dass man nur staunen kann und das Gefühl hat, dass sie Imagine Dragons noch toppen wollen. Geklotzt und nicht gekleckert!

Der Opener „Scream“ vermischt Rock-Elemente mit leicht gegen den Strich gebürsteter Elektronik, und man hat ein wenig das Gefühl, als wollten sie dem Big Beat der Neunziger nochmal huldigen. Klingt auch ganz ansehnlich, auch wenn es hier keinen Innovationspreis gibt. Aber schon beim nächsten Song „Death Of Me“ ist man dicht an der besagten Band und pumpt die Songs gewaltig auf, dazu kraftvolle Drums und lauter Gesang. Das geht auf dem ganzen Album weiter und schreit irgendwie nach großer Bühne.

Einziges Manko ist, dass nicht jeder Song ein Hit ist oder die Melodie beim Kräftemessen untergeht. Am besten verbindet „Sorry“ die ganzen Fähigkeiten, denn die Melodie ist groß und bleibt unberührt, und dennoch hat es genug Wucht und Elan, um Imagine Dragons, X Ambassadors und Twenty One Pilots Konkurrenz zu machen.

Erschienen bei: MAAS Music / AWAL

saintphnx.com