Bars & Melody – Sadboi

Der Golden Buzzer bedeutet weltweit in jeder Casting-Show immer das gleiche. Man landet als Nobody einer Talentshow gleich im Finale, Ruhm ist also vorprogrammiert, und Leondre Devries und Charlie Lenehan hatten eben solch ein Buzzer-Glück bei „Britain´s Got Talent“.

Damals waren die zwei noch 13 und 15, und nun, sechs Jahre später, kann man deren Alter schnell ausrechnen und trotzdem staunen, wie schnell sich deren Karriere als Bars & Melody entwickelt hat. 3,6 Millionen folgen den beiden auf YouTube und 1,4 Millionen auf Instagram. „Sadboi“ ist der mittlerweile vierte Langspieler und passt in diese Zeit, wo alles so komplex ist, und so besingen und berappen sie Themen wie Klimawandel, Versagen, Suizid, Einsamkeit, aber auch um Liebe mit den unterschiedlichen Facetten geht es.

Dabei ist die Musik auch up-to-Date mit all den möglichen Stilmitteln und Möglichkeiten. Da wird gerappt, der Gesang mal im Falsett, und dann wird die Stimme auch mal durch den Vocoder gejagt. Der Sound mal warm und urban, dann wieder durchaus wieder angeraut und mit mehr Blick auf die Straße. Natürlich sind deren Raps nicht gerade so gekonnt, dass sie einem Gangsta-Rapper gefährlich werden würden, und für Grime ist das ein wenig zu brav.

Doch dieses Feld wollen Bars & Melody nicht erobern, dafür soll es zeitgemäßer R‘n‘B sein, der manchmal wenig wagt, aber dennoch mutig genug ist, um dem Casting-Klischee zu entspringen. Und Songs wie „Lighthouse“ sind international genug, damit es auch bei uns funktioniert.

Erschienen bei: Universal

www.barsandmelody.tv