RAC – Boy

Drei Jahre ist es nun schon wieder her, dass „EGO“ von RAC erschienen ist. Ein Album, das mutig war und Brüche zuließ und zugleich ganz stimmig wirkte. Nun ist der Nachfolger „Boy“ erschienen, bei dem legen Remix Artist Collective alias RAC mehr Wert auf ein Gesamtbild, und dieses beinhaltet dann auch weniger Brüche.

Die Tatsache vermisst man bei den ersten Durchläufen schon, und dennoch ist „Boy“keinen Deut schwächer als sein Vorgänger. André Allen Anjos ist der Hauptkopf hinter dem Kollektiv und behandelt diesmal dass Erwachsenwerden, und da gehört es ja dazu, lieb gewonnene Gewohnheiten zu hinterfragen und manchmal auch über Bord zu werfen, weshalb die Brüche diesmal weichen mussten.

Anjos ist als Sohn von zwei Missionar(inn)en aufgewachsen, und da gab es schon manchmal einige kleine Kämpfe auszutragen als Erwachsener, und dennoch hört man es „Boy“ nicht an. Das liegt daran, dass auch die Musik seiner Kindheit hier Einfluss ausübt, und so hört man Westcoast-Pop und Softrock der siebziger Jahre hier stark heraus, ohne dass es hier schnöde mit Copy + Paste Technik kopiert wurde.

Zudem gibt es auf „Boy“ auch eindeutigen Pop, wie bei „Oakland“, der herrlich reduziert ist, aber dennoch saftig klingt, oder herrlich versponnenen Dance-Pop wie bei „Change The Story“, bei dem Bläser schwankend durch den Song latschen. Bei diesem Song ist Jamie Lidell als Gast dabei, und von Gästen lebt das Projekt Remix Artist Collective. Neben Lidell bringen dann auch Danny Dwyer, Louis The Child, Minke, Gothic Tropic und viele weitere ihr Können mit ein auf diesem Album. E

in Manko hat „Boy“ dann aber doch, und es ist ein Manko, das leider sehr oft passiert: 18 Songs sind dann doch zu viel, im Gegenzug passiert zu wenig, und es hätte dann doch ein bisschen mehr Abwechslung vertragen.

Erschienen bei:Ninja Tune

rac.fm/