Kreda – Crest
Bei „Crest“ handelt es sich um eine EP, und solch ein Format soll ja Geschmack auf mehr machen. Im Fall von „Crest“ ist das eindeutig der Fall. Denn die slowenische Musikerin schafft es, die vier Stücke sehr spannend klingen zu lassen, und auch Einzigartigkeit beherrscht sie gekonnt.
Vor allem die Stimme unterstreicht dieses, sie ist einerseits sanft und könnte sich dennoch auch bei „Babylon Berlin“ im Song „!Asche zu Asche“ gekonnt in Szene setzen, weil Kreda auch etwas Herbes in ihrer Stimme hat. Dazu braucht sie kaum große Arrangements, ein paar elektronische Beats verwebt sie mit kleinen Klangflächen. So kommen dann sehr kleine bittersüße Symphonien heraus, die man als solche gar nicht wahrnimmt.
Denn beim Opener „Soft Calls“ erkennt man auch ein paar Muskelstränge, die auftauchen. Oder wie zärtlich „Emotional Tides“ gehaucht wird, dazu nur ab und dann ein polternder und dramatischer Noise kurz auftaucht, um dann hinter Piano und Streichern sich wieder zu verstecken. „Never Talk“ lebt zumeist von Stille und leichten Drone-Sounds. „Crest“ ist wirklich ein schmackhafter Appetitanreger, der zeigt, dass man auch mit Ruhe große Dramatik und Spannung aufbauen kann.
Erschienen bei: Nature Scene Records