Okay Kaya – Watch This Liquid Pour Itself

Das Cover des zweiten Langspielers „Watch This Liquid Pour Itself“ von Okay Kaya deutet es schon an, die Musik ist für die Nacht gemacht, Auf dem Bild sieht man die Sängerin mit einer Nachtbildkamera fotografiert, der Blick ist dabei schon ein wenig traurig. So ähnlich sind die 15 Kleinode auch, Songs die ein wenig verschlafen daher kommen und auch klingen, als würden sie aus dem Schlafzimmer direkt in die Ohren krabbeln.

Der Gesang von Kaya Wilkins ist so sanft wie Katzenpfötchen, die über die Decke laufen. Auch die Arrangements wirken meist unschuldig und sind dennoch eher für schlaflose Momente. Das passt auch, denn die Texte auf „Watch This Liquid Pour Itself“ beleuchten nicht zwingend die sonnigen und gängigen Themen des Lebens. Es geht um Ängste und Depressionen in vielen Songs, und dafür klingen sie meist doch recht zugänglich, auch wenn nur selten farbenfrohe Strukturen sich den Weg bahnen. Meist sind die Songs sehr in sich ruhend, die Takte sind zumeist sehr dezent, dazu der weiche Gesang.

Man kann da nur schmachten oder ebenso leiden, und dennoch durchdringt die Lieder zumeist eine angenehme Wärme und Zuneigung. Manchmal kommt auch ein wenig Lebensbejahendes dazu, wie bei „Mother Nature´s Bitch“. Dort gibt es einen sanften Verve, und es entwickelt sich so etwas wie eine saftige Melodie. Bei „Asexual Wellbeing“ wird der Song mit relativ kräftigen Rhythmen aufgerüstet. Auch „Stonethrow“ hat diese Eigenschaft, bleibt aber ebenfalls düster und hat durchaus ein wenig Punk in sich.

„Watch This Liquid Pour Itself“ beherbergt nicht gerade viele griffige Songs, ist aber ein sehr stimmiges, intimes und trotz der schweren Themen sehr schönes Album geworden.

Erschienen bei: Jagjaguwar / Cargo

okay-kaya.com