June Coco – Fantasies & Fine Lines

Beim Namen June Coco muss man unweigerlich an Musik denken, die nach purer sommerlichen Lebensfreude klingt. Doch June Coco kommt nicht aus Gefilden, wo man Angst haben muss, dass einem eine Kokosnuss auf den Kopf fällt, und auch die Musik ist keine überbordende Rasselbande on Tour.

Sie kommt aus Leipzig, und ihr Lieblingsklangproduzent ist das Klavier, welches auch gerne molltrunkene Melodien aus dem großen Leib klingen lässt. Dazu dann ein paar elektronische Frickeleien, die im Grunde des Herzens dann doch sehr zärtlich sind.

Ansonsten ist dann nicht viel auszumachen, außer mal ein mittelschwerer Takt und vor allem der Gesang der Dame aus Sachsen. Die singt natürlich akzentfrei, und die Texte sind alle auf englisch gehalten, die Songs haben auch eine tiefe Emotionalität. Man kann wirklich sagen, dass Lieder wie „Circles“ einen tief berühren und dennoch kleine Variationen in den Arrangements haben.

Leicht verspielt und dennoch immer von Ernsthaftigkeit durchdrungen. Manchmal dicht an Tori Amos, und dennoch schimmert auch die Vorliebe für Pop bei June Coco durch, ohne sich unseren Ohren plump anzubiedern. Und dann gibt es auch herrliche Tagträume, wie „Hope“, die einen mit Watte zudecken.

„Fantasies & Fine Lines“ ist im ersten Moment ein sehr unscheinbares Album geworden, welches aber die Kunst der Feinheiten recht gut beherrscht. Wer es nicht glaubt, hört einfach dass achtminütige Schlussstück „Heavy Heart“.

Erschienen bei: Flashback

junecoco.de