DJ Shadow – Our Pathetic Age

Ist das sechste Album „Our Pathetic Age“ von DJ Shadow ein Doppelalbum und zugleich auch ein Konzeptwerk? Es besteht aus zwei Tonträgern (Vinyl natürlich mehr), und der erste ist eigentlich das, wo sich Josh Paul Davis am besten auskennt, nämlich Instrumentalstücke. Mit seinen Samples und Soundkollagen und dem passenden Album „Entroducing“ hat er gezeigt, was mit Turntables und HipHop alles möglich ist.

Das ist also so etwas wie ein Heimspiel auf der ersten CD von „Our Pathetic Age“, und ausgerechnet hier schwächelt DJ Shadow gewaltig. Es ist so, als hätte er einen Großteil seiner Zauberkraft verloren. Statt Samples werden die Sounds aus dem PC gelockt, und er fördert dabei mittlerweile auch ein wenig Quatsch zu Tage. Wer braucht schon albern verstellte Gesänge?

Die zweite CD zeigt aber, dass DJ Shadow noch immer einen guten Ruf bei den MCs genießt. So ist diese zweite voll mit tollen Gästen, und dabei gibt es große Namen wie etwa De La Soul, Ghostface Killah oder Nas, aber auch Newcomer wie Lateef oder Tef Poe und Grenzgänger wie Paul Banks von Interpol und Sam Herring von Future Islands. Dabei ist ein Album entstanden, welches vor allem auch Spaß macht und an die neunziger Jahre erinnert, an Zeiten, wo sich die Dynamik des Rock mit Street-Identität des HipHops vermischt hat.

Da stört es auch nicht allzu sehr, dass man hier kaum organischen Samples begegnet. Denn allein schon das erste Stück „Drone Warfare“ zeigt, wie wuchtig Rap sein kann, und als Gegengewicht geht es bei „Rain Or Snow“ einigermaßen entspannt zu. Klar, die Innovation hat er schon bei anderen Alben preisgegeben, und die erste CD zeigt auch, dass DJ Shadow auch Belangloses zu bieten hat, aber das gleicht die zweite CD dann mit der Energie aus.

Erschienen bei: Mass Appeal / Caroline / Universal

djshadow.com/