Faun – Märchen & Mythen
Dass sich die Band Faun immer schon in der Vergangenheit wohl fühlt, ist nun wirklich kein Geheimnis. Schließlich ist Faun eine der erfolgreichsten Bands des Mittelalterrocks, und sogar Platin-Auszeichnungen pflastern den Weg. Von daher ist es auch sinnig, dass sich Faun mit den Märchen von Grimm beschäftigen, was auf ihrem neuen Album „Märchen & Mythen“ der Fall ist.
Deswegen ist der Opener „Es war einmal…“ ein Intro, bei dem eine Märchenstímme zu hören ist. Die anderen Songs sind dann wieder dichter am von der Band erfundenen Pagan-Folk. Und dennoch wird es einigen Fans nicht ganz aus dem Herzen sprechen, denn es ist nicht so wuchtig und kraftvoll. Die Songs leben diesmal mehr von Harmonien und verbinden diese mit der Liebe zur Naturverbundenheit.
Dabei sind sie manchmal so ungemein süßlich, dass es Faun-Fans sicherlich zuviel sein könnte, wenn man Songs wie „Aschenbrödel“ und „Rosenrot“ hört. Aber auch die meisten anderen Lieder strotzen meist vor Harmonien und Melodieverliebtheit, auch wenn es bei den anderen Songs diesmal vitaler zugeht. Bei „Drei Wanderer“ machen sie mit Versengold gemeinsame Sache, und dieser Song hat im Ganzen auch wesentlich mehr Verve als die anderen.
„Märchen & Mythen“ ist bestimmt das Album, welches bei den Anhängern für Kontroversen sorgen wird. Aber sind wir mal ehrlich, wie soll man Märchen vertonen, ohne dabei leicht kitschig zu werden?
Erschienen bei: Universal